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Landeselterninitiative stellt Höhe des Lehrerstellenabbaus in Frage

10. Februar 2015, Newsletter 2/2015

Die Schülerzahlen gehen nicht in dem Maß zurück, wie noch im Jahr 2010 mit 21 Prozent als Prognose aufgestellt und von der Landesregierung als Grundlage für die Personaleinsparungen genommen. Deshalb haben wir Gewerkschaften und Beamtenbund aufgerufen, von der Landesregierung eine aktuelle Prognose der Entwicklung der Schülerzahlen sowie alle Berechnungen zum Lehrerbedarf bis 2020 zu fordern und den Stellenabbau neu zu diskutieren. Und bleiben hier hartnäckig am Ball.

Die Landesregierung hat als Grundlage für den einseitig beschlossenen Lehrerstellenabbau den Bericht der Unternehmensberatung PWC "Analyseergebnisse aus der Haushaltsstrukturkommission des Saarlandes" genommen (veröffentlicht 2011 mit Zahlen von 2010). Darin ging man für das Jahr 2020 von 72.500 verbleibenden Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden Schulen aus. Nach den uns vom Bildungsministerium zuletzt im Juli 2014 übermittelten aktualisierten Prognosezahlen rechnet man jedoch für 2020 inzwischen mit 79.668 Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden Schulen ohne Förderschulen und ohne Schulen des zweiten Bildungsweges, Tendenz steigend. Das sind rund 7.000 Schülerinnen und Schülern mehr als zur Grundlage für die Lehrerstelleneinsparungen genommen.

Es kommt hinzu: Im Saarland ist der Anteil der Lehrerinnen und Lehrer, die aufgrund von Dienstunfähigkeit vorzeitig in Pension gingen, mit 27,1 Prozent der zweithöchste von allen Bundesländern (bezogen auf das Jahr 2013; niedrigste Pensionierungsrate wegen Dienstunfähigkeit Hamburg 8%, höchster Wert Berlin 33,8%, Bundesdurchschnitt 13,3%). Viele Lehrer im Saarland sind nah an der Pensionsgrenze. Nach unserer Auffassung deutet dies darauf hin, dass die Lehrkräfte im Land offensichtlich besonders belastet sind.