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Eltern befürchten daß viele Kinder keinen Platz in der Nachmittagsbetreuung erhalten und fordern Schluss mit dem Etikettenschwindel bei den sog. freiwilligen Ganztagsschulen

13.7.2010, Medienmitteilung

Bereits im Mai haben die Eltern den Minister aufgefordert, sich mit Nachdruck darum zu kümmern, dass nach den Ferien an den Schulen die personellen und räumlichen Kapazitäten da sind, wenn mehr Eltern als geplant ihre Kinder zur Betreuung anmelden, statt dass dort Familien abgewiesen werden, wie es die Verordnung zuläßt. 

Die nun nach Ablauf der Anmeldefrist bekannt werdenden Zahlen des Städtetages zu Anträgen der Kommunen bestärken die Eltern in dieser Befürchtung. Das hat die Landeselterninitiative für Bildung zum Anlaß genommen, beim Ministerium die jetzt vorliegenden Zahlen der im Rahmen des Förderprogramms der "Freiwilligen Ganztagsschule 2010" geplanten, gegenübergestellt den durch die Kommunen beantragten, Betreungsgruppen und Ganztagsklassen je Schulform und insgesamt anzufragen. Auch ist zu befürchten, dass viele Eltern erst zu Beginn des kommenden Schuljahres wissen, ob ihr Kind ein Platz bekommt oder nicht. "Planungssicherheit sieht anders aus", sagte Wolfgang Schäfer, ein Sprecher der Initiative.

Nach wie vor sind die Eltern nicht einverstanden mit der Zuordnung von sogenannten Ganztagsklassen an die Träger der Nachmittagsbetreuung und der Zuweisung von nur fünf Lehrerstunden wie bei der Betreuung. "Hier wird der Etikettenschwindel der früheren Landesregierung fortgesetzt, statt dass, wie im Koalitionsvertrag angekündigt, echte Ganztagsschulen bzw. Ganztagsklassen geschaffen werden mit einer besseren Qualität des Lernens", so die Initiative. Die Ganztagsschule bzw. die Ganztagsklassen gehörten in die pädagogische Verantwortung des Lehrerkollegiums, wie dies bei den bisherigen einzigen sechs echten Ganztagsschulen im Saarland mit ihrem eigenen Bildungskonzept und ihrem eigenen Rhythmus auch der Fall ist.

Die Initiative ruft die Eltern, Schulen und Gemeinden auf, sich weiterhin einzubringen, damit Konzepte für echte Ganztagsschulen erarbeitet und Anträge auf Einrichtung echter Ganztagsschulen beim Bildungsminister gestellt werden.