Willkommen / Newsletter / Medienmitteilungen / Archiv
Newsletter / Medienmitteilungen / Archiv

Eltern kritisieren Haushaltentscheidungen der Koalition

13.9.2017, Medienmitteilung

Die Landeselterninitiative für Bildung hält die Entscheidung der CDU-SPD-Koalitionsregierung für "falsche Prioritätensetzung bei knappem Geldbeutel", in ihrem ersten Haushalt mehr Steuergelder für zusätzliches Lehrerpersonal als erstes für die Nachmittagsbetreuung und für Sprachförderklassen zu finanzieren. Es sei zum Beispiel nicht verantwortbar, 80 und zukünftig auch noch mehr Lehrerstellen an Grundschulen im Nachmittag zu binden, die dringend am Schulmorgen benötigt würden. Die Hausaufgabenbetreuung könne auch von anderem pädagogischem Personal übernommen werden, wie es der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband vorgeschlagen hat. Wenn zusätzliche Gelder, dann zur zeitlichen Entlastung von Schulleitungen, damit sie auch für Verbesserungen des Lernens an ihrer Schule Zeit investieren können. Und für ein landesweites Konzept, das systematisch die sozialen und persönlichen Lebensumstände, wie etwa Lernbeeinträchtigungen, der Schüler einer Schule gewichtet und entsprechend mehr Personal zuweist. Der soziale Hintergrund bleibe eine zentrale Einflussgröße des schulischen Erfolges sowie der Bildungs- und Berufschancen von Kindern und Jugendlichen. So seien z.B. viele Kinder aus Haushalten, die unter der sog. Armutsgrenze leben, deren Eltern arbeitslos oder berufstätig und alleinerziehend sind oder Kinder, die aus Familien kommen, in denen die Muttersprache nicht Deutsch ist, von vornherein benachteiligt. Diese ungleichen Ausgangslagen müssten über einen „Sozialindex“ systematisch und nachvollziehbar bei der Entscheidung, wie viele Lehrerstellen Schulen zusätzlich erhalten, berücksichtigt werden.

Die Landeselterninitiative für Bildung lehnt auch eine Einführung von Verwaltungskostenbeiträgen an Hochschulen strikt ab. Dass die Landesregierung die Rechtsgrundlage dafür schaffen wolle, sei „die Vorbereitung auf die Erpressung der Universität“, der man zukünftig vorhalten können wolle, ihre Einnahmemöglichkeiten nicht ausgeschöpft zu haben. „Studiengebühren in der Verkleidung von Verwaltungskosten“ würden die soziale Selektion im Bildungsbereich verschärfen und seien kontraproduktiv, wenn man junge Leute für mehr qualifizierte Bildungsabschlüsse gewinnen wolle.