Willkommen / Newsletter / Medienmitteilungen / Archiv
Newsletter / Medienmitteilungen / Archiv

Eltern fordern individuelle Förderung als vorrangiges Ziel für Gymnasien

Medienmitteilung, 30.5.2013

Nach Auffassung der Landeselterninitiative für Bildung müssen auch Gymnasien produktive Antworten auf die zunehmende Heterogenität der Schülerinnen und Schüler einschließlich ihrer Beeinträchtigungen entwickeln, damit alle, um die es geworben und die das Gymnasium aufgenommen hat, „mitkommen“, mit Freude lernen und zu guten Leistungen gelangen können. Dies erfordere Entwicklungsprozesse auf den Ebenen Aufgabenkonstruktion, Unterrichtsplanung, Diagnostik/Lernbegleitung/Leistungsbewertung sowie Unterrichts- und Schulentwicklung, die einander ergänzen müssen und zusammen ein stimmiges Konzept ergeben. Gute Beispiele gebe es in Deutschland genug. "Individuelle Förderung", so die Eltern, "ist mehr als staatlich bezahlte Nachhilfe nach dem Unterricht." Aus Anlass des Berichts der Saarbrücker Zeitung über die ungewisse Zukunft des Modellversuchs "Fördern statt Sitzenbleiben" (SZ vom 29./30.5.2013, Seite B2) fordert die Initiative von der Landesregierung die Vorlage eines Konzepts zur Entwicklung der Qualität von Unterricht und Lernen an den Gymnasien mit Schwerpunkt Individualisierung des Lernens. Das Saarland habe - so eine Studie der Bertelsmann Stiftung - bundesweit die höchste Quote an Schülern, die das Gymnasium verlassen; die Klassenwiederholungsrate liege über dem Bundesdurchschnitt. "Das muss die Landesregierung veranlassen, als Folgerung aus den zu begrüßenden Entscheidungen bei der Grundschule wie bei der neuen Gemeinschaftsschule auch am Gymnasium als vorrangiges Ziel die individuelle Förderung jeder Schülerin und jedes Schülers einzuführen und die Rahmenbedingungen dazu zu schaffen", sagte Bernhard Strube, der Sprecher der Initiative. Dazu gehöre auch, dass die Regierung Lehrkräfte zur Fortbildung für Förderung verpflichtet und ihrer im Koalitionsvertrag bekundeten Absicht, für die Personalzumessung der Gymnasien eine Klassengröße von 25 in den Stufen 5 und 6 sowie eine Größe von 27 in den Stufen 7 bis 9 anzustreben, auch in die Tat umsetzt.

Hinweise:

Fundstelle der Studie "Schulformwechsel in Deutschland" der Bertelsmann Stiftung: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst

Nach § 2 der "Verordnung – Schulordnung – über die Bildungsgänge und die Abschlüsse der Gemeinschaftsschule" ist vorrangiges Ziel der Gemeinschaftsschule "die individuelle Förderung jeder Schülerin und jedes Schülers. Die Schul- und Unterrichtsgestaltung orientiert sich an den Lernvoraussetzungen und Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler und fördert diese in ihrer individuellen Entwicklung. Der Unterricht ist so zu gestalten, dass ihre Fähigkeiten, Begabungen und Interessen gestärkt und sie in ihrer Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft gefördert und gefordert werden".