Wir setzen uns ein für
- eine Bildung unserer Kinder, die
sie befähigt,
ihr Leben selbstbewusst, couragiert und in eigener Initiative gestalten
zu können
- eine Schulkultur, die die Individualität der einzelnen
Schülerinnen und Schüler anerkennt sowie die Kreativität,
Eigenverantwortung und den Eigensinn der Kinder und Jugendlichen fördert
- Schulen mit mehr Raum und Zeit, die gelingen
- Lehrerinnen und Lehrer, die sich trauen
- Ideen, die bei Schülern zünden
Um 10 Mio EUR aus dem Bildungshaushalt will die CDU-Landesregierung
im Saarland bis zum Schuljahr 2009/2010 ihre neuen Schulden niedriger ausfallen
lassen. Dafür
müssen von den 269 Grundschulen 80 herhalten, die geschlossen und 27 die
zu unselbständigen "Dependancen" herabgestuft werden. 40 % der
Grundschulen, bei einem Rückgang der Schülerzahlen um 14 % von heute
bis zum Jahr 2010 (von 39.614 auf 34.000). An den anderen Schulen werden die
Klassen größer.
7,5 Mio EUR der insgesamt 17,5 Mio EUR, die dieser Einschnitt "erwirtschaften" soll,
wie es Bildungsminister Schreier (CDU) ausdrückt, will er in den vergrößerten
Klassen in "Qualitätsverbesserung reinvestieren", d.h. mehr Förderstunden
und Hausaufgabenhilfe. Die CDU-Mehrheit im Landtag hat ihm dazu am 11. Mai 2005
wunschgemäß das Schulordnungsgesetz geändert,
- ohne Rücksicht auf wissenschaftliche Expertisen,
die ihr im Bildungsausschuss vorgetragen wurden, z.B. von der Agrarssozialen
Gesellschaft e.V. zu den Folgen für den ländlichen Raum und
der Universität Hildesheim zu den Nachteilen großer Klassen
- ohne vom Nachbarn Rheinland-Pfalz zu lernen, das die
Entscheidung über die Einrichtung oder Schließung von Grundschulen
den Gemeinden überlässt
- ohne Rücksicht auf die Argumente des größten
gesellschaftlichen Bündnisses, das es in den letzten Jahrzehnten
im Saarland gab.
Gegen die Pläne stellt sich mit uns, der "Landesinitiative Rettet
die Grundschulen im Saarland!", die Landeselternvertretung Grundschulen.
Unterstützt werden wir vom Deutschen Gewerkschaftsbund mit allen Einzelgewerkschaften
- darunter die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft -, von Lehrerinnen-
und Lehrerverband, Studentenausschüssen, Landesjugendring, Arbeiterwohlfahrt,
von den Naturfreunden, dem Bündnis Attac, von allen Oppositionsparteien
SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Die Grauen - Graue Panther und
der Wahlalternative ASG sowie der Familien-Partei Deutschlands.
Nach unserer aller Auffassung gewährleisten auch und gerade die kleinen
Grundschulen eine fruchtbare Unterrichts- und Erziehungsarbeit, erlauben eine
Differenzierung des Unterrichts sowie einen zweckmäßigen und wirtschaftlichen
Einsatz der personellen und sächlichen Mittel, wie es im Schulordnungsgesetz
heißt. Im ländlichen Saarland sollen die Schulen den Orten als sozialer
und kultureller Mittelpunkt erhalten bleiben.
Verhindern will das Bündnis auch, dass den Kommunen mehrere Millionen Euro
für Baumaßnahmen für größere Schulen und an Transportkosten
(nach dem Saarländischen Städte- und Gemeindetag ca. 2 bis 3 Mio EUR
mit steigender Tendenz) aufgelastet werden. Wir haben belegt, dass intelligenter
gespart und die negativen Folgen für das Gemeinwesen vermieden werden können. Die "Landesinitiative
Rettet die Grundschulen im Saarland!" kämpft für ihr Konzept:
- Statt Grundschulen schließen Schule machen!
- Schulen den Orten bewahren.
- Sie zu Kinderbildungs- und Kulturzentren weiterentwickeln.
- Kleine Lerngruppen und Klassen für kleine
Kinder.
- Modellregion für Ganztagsschulen werden.
Dies sind unsere Botschaften und unsere Alternativen.
30.000 Bürgerinnen und Bürger des Landes unterstützen
uns Eltern bei einem Antrag auf Zulassung eines Volksbegehrens für
eine bessere Bildung der Kinder, dessen Ablehnung wir inzwischen beim
Verfassungsgerichtshof angefochten haben (die mündliche Verhandlung
findet am 12.12.2005 statt). 76 % der Saarländerinnen und Saarländer
lehnen nach einer Umfrage von Anfang 2005 die Schließungspläne
ab, mit zwei Großdemonstrationen und unzähligen Aktionen vor
Ort haben sie gegen den Kahlschlag bei den Grundschulen protestiert.
Stand:12.02.06 |