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Landeselterninitiative für Bildung: Nachhilfestudie verlangt in erster Linie innere statt äußere Schulreform

1.2.2010, Newsletter 3/2010

Für die Landeselterninitiative für Bildung ist das Ergebnis der Studie der Bertelsmann Stiftung, wonach saarländische Schüler am dritthäufigsten unter ihren Mitschülern in den Bundesländern Nachhilfe brauchen und damit ein privat finanziertes Unterstützungssystem in Anspruch nehmen als in den meisten anderen Bundesländern, ein drängender Beweis dafür, dass Bildungsminister Kessler alle Kräfte und Haushaltsmittel in erster Linie auf eine erhebliche Verbesserung der Qualität des Lernens an den Schulen konzentrieren muss, statt die Schulen auf Monate und Jahre damit zu belasten, Lehrpläne umzuschreiben, Handlungsroutinen umzustellen, Lehrer zu versetzen und Schulgebäude umzubauen. Ein fünftes Grundschuljahr bewirkt pädagogisch wenig und hilft nicht, die notorische Bildungsungerechtigkeit abzufedern; der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum erwartbaren Erfolg. Eine innere Schulreform ist nötig! Mit kleineren Klassen, mehr Zeit für die Lehrer, einem anderen Unterrichtsrhythmus, einer Differenzierung und Individualisierung des Lernens sowie mit verbindlichen Förderkonzepten an allen Schulen einschließlich entsprechender Fortbildung für Lehrer. Den kommenden Landeshaushalt wollen wir darauf abklopfen, wie ernst der Minister es mit Verbesserungen meint, etwa auch beim Ausbau des Angebots an echten Ganztagsschulen.

Trotz eines hohen Maßes an Nachhilfe liegt der Anteil der Hauptschulabsolventen im Saarland nach der kürzlich veröffentlichten Sozialstudie deutlich höher als bundesweit und liegt der Anteil der Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss, Fachhochschulreife und allgemeiner Hochschulreife unter dem Bundesdurchschnitt. Ausländische Kinder und Jugendliche sind in Schulen und bei Berufschancen wesentlich schlechter gestellt als in anderen Bundesländern. 21% der Saarländer im Alter von 25 bis unter 65 Jahre haben maximal einen Abschluss im Sekundarbereich I. In Westdeutschland liegt dieser Anteil bei 19% und in Deutschland bei 17%.