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"Damit Schulen gelingen" - Öffentlicher Brief an Bildungsminister Schreier (CDU)

Mit einem öffentlichen Brief hat sich die Landeselterninitiative heute an Bildungsminister Schreier (CDU) gewandt. Den Inhalt des Briefes geben wir unserem Newsletternetz bekannt.
 
Guten Tag Herr Minister,

nach Informationen der Landeselterninitiative für Bildung e.V. sowie nach Briefen und Stellungnahmen, die uns bekannt geworden sind, scheinen Ihre Veränderungen der gymnasialen Oberstufe, die Sie beabsichtigen, vorher nicht eingehend mit den Eltern im Saarland und den Lehrern beraten worden zu sein. Am 22. November haben Sie die Schulleiterinnen und Schulleiter und am 24. November 2006 die Medien über die Tatsachen informiert, wie die Ausbildung in der Oberstufe der Gymnasien neu geregelt wird. Am 4. Dezember 2006 sollen es erst die Elternvertreter der Klassenstufe 9 mitgeteilt bekommen, und zwar wohl nur sie. Dabei haben doch die Kultusminister der Länder sich gerade erst im Juni dieses Jahres auf neue gemeinsame Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe geeinigt, schreiben Sie selbst auf Ihrer Website. Und die Minister haben den Ländern bis zum Jahr 2013 Zeit für die Umsetzung eingeräumt. Aber auch mit Spielraum. Wir bitten Sie angesichts der Reaktionen aus der Elternschaft und der Verwerfungen mit dem achtjährigen Gymnasium, die gerade in diesen Schuljahr durch das Zusammentreffen der Schülerinnen und Schüler des achtjährigen - mit ihrem bisher schwierigen Weg - und des neunjährigen Gymnasiums in der Oberstufe deutlich werden, und zudem noch ohne Erfahrungen mit dem Abitur, nicht noch zusätzlich Schwierigkeiten durch eine unzureichende Vorbereitung der neuen Oberstufe zu schaffen. Die Kraft der Schule und Lehrer, der Kinder und Eltern darf nicht durch Aktionismus ermüdet werden. Konkret: Geben Sie bitte ausreichend Zeit und Gelegenheit für eine Beteiligung von Lehrern und Eltern an der Gestaltung der schulischen Bedingungen und stellen Sie bitte Ihre Pläne bis dahin zurück. Damit die Schulen im Saarland gelingen! Und werten Sie bitte diesen Brief nicht, als würden wir uns gegen eine Stärkung der Allgemeinbildung wehren.
 
Erlauben Sie uns, Ihnen im Anhang unsere Mitteilung an die Medien vom 1. Dezember 2006 beizufügen, die Ihnen aufzeigt, in welcher Situation wir und Lehrer uns zurzeit sehen und die auch einige Forderungen an Sie enthält. Das G 8 muss nicht für alles herhalten, was an Gymnasien schwierig ist, wie Sie sich der Presse gegenüber ausgedrückt haben. Wir schildern Ihnen, was wir tatsächlich erleben.  
 
Wir Eltern haben inzwischen auch Kontakt mit dem Vorstand der Landeselternvertretung Gymnasien aufgenommen. Ich habe dem Vorsitzenden in meiner Eigenschaft als stellvertretender Schulelternsprecher des Ludwigsgymnasiums am vergangenen Donnerstag geschrieben, dass zum Oberstufenmodell und den Details nach unseren Informationen die Elternvertreter der Gymnasien im Saarland nicht in den Entscheidungsfindungsprozess eingebunden gewesen seien bzw. dass sie sich als Plenum offensichtlich vorher keine Meinung hätten bilden können. Ich habe ihn  gebeten, so schnell wie möglich eine Sitzung der LEV Gymnasien einzuberufen, damit alle Vertreter der Gymnasien Gelegenheit haben, Ihre Pläne diskutieren und eine gemeinsame Meinung entwickeln zu können.
 
Wir lassen diese Bitte an Sie auch dem Vorsitzenden der LEV Gymnasien und den Medien und zukommen."
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Bernhard Strube
 
Sprecher der Landeselterninitiative für Bildung e.V.
Fasanenweg 3a, 66129 Saarbrücken
Telefon: 06805 21010
Mobiltelefon: 0163 2819959
Bernhard.Strube@t-online.de
www.eltern-fuer-bildung.de