4.12.2011, Medienmitteilung
Die Landeselterninitiative für Bildung hat zum 10. Jahrestag der Schulleistungsstudie PISA, die zum ersten Mal am 5. Dezember 2001 veröffentlicht wurde, darauf hingewiesen, dass die Frage der Chancengleichheit auch zehn Jahre nach PISA nicht gelöst ist. Es sei immer noch nicht gelungen, die enge Koppelung von sozialer Herkunft und Schulerfolg aufzulösen. Bildungsminister Kessler habe in seinen zwei Amtsjahren im Kontrast zur früheren CDU-Alleinregierung mit dem Kooperationsjahr Kita/Grundschule, den Pilotprojekten zur "Entwicklung eines inklusiven Förderkonzepts an Regelschulen" und "Fördern statt Sitzenbleiben" an Gymnasien sowie der überfälligen Ausdehnung des Angebots an bis dahin nur fünf echten Ganztagsschulen erste wichtige Weichenstellungen vorgenommen. Gerade auch die Einführung der Gemeinschaftsschule ginge in diese Richtung. "Die Nagelprobe für die neue Bildungspolitik ist aber die Qualität von Unterricht und Lernen hinter den Türen der Gemeinschaftsschule, die ohne Investitionen nicht gelingen wird", sagte der Sprecher der Elterninitiative Bernhard Strube. Wenn die Schule, die alle Kinder aufnehmen muss und deshalb wesentlich heterogenere Schülergruppen aufweist, die soziale Auslese abbauen oder gar beseitigen soll und ihren "theoretisch per Verordnung bestimmten Aufgaben" gerecht werden soll, sei mehr Lehrerzeit von Nöten, das bedeute eine bessere Schüler-Lehrer-Relation als an Gymnasien, und ein Abbau der gegenüber Gymnasien höheren Lehrverpflichtung der Lehrerinnen und Lehrer. Ebenso müsse eine über Jahre systematisch aufgebaute Fortbildung und Supervison angeboten werden, um die Lehrerinnen und Lehrer für ihre neue Aufgabe zu schulen. Die Landesregierung müsse sich auch mehr der Gymnasien annehmen. Es gäbe für sie auch nach zwei Jahren Regierungszeit noch kein Konzept zur Schul- und Qualitätsentwicklung bzw. eine Reform der Lehrpläne des G 8.