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Landeselterninitiative für Bildung zur Fortsetzung der Schulschliessungen

06.01.2021, Medienmitteilung
07.01.2021, Newsletter 1/2021

Wir, die Landeselterninitiative für Bildung, haben in der Vergangenheit immer wieder dafür plädiert, dass der Präsenzunterricht aufrecht erhalten wird, und diesen Kurs unterstützt. Es müsse alles getan werden, dass Schülerinnen und Schüler ihr Recht auf Bildung in ihrer Schule verwirklichen können, die sozialen Ungerechtigkeiten, die Fernunterricht mit sich bringt, nicht eintreten und berufstätige Eltern nicht vor Betreuungsschwierigkeiten gestellt werden, haben wir gesagt. Das Jahr 2020 hat zwar die Defizite des Schulsystems grell ausgeleuchtet, aber auch die gesellschaftliche Bedeutung der Schule weit über die Vermittlung von Unterrichtsstoff hinaus offenbart. Dennoch haben wir vor Jahresende den Beschluss akzeptiert, dass auch die Schulen, so bedauerlich es auch ist, ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zur Eindämmung der Corona-Pandemie gerecht werden müssen und den Schulbetrieb und somit die sozialen Kontakte soweit wie möglich reduzieren. Dann eben, wenn ansonsten verschärfte Infektionsschutzmaßnahmen mit massiven Einschränkungen im öffentlichen und gesellschaftlichem Leben gelten.

Die Landeselterninitiative für Bildung bedauert nun aber, dass die Verständigung in der KMK für einen eingeschränkten Schulbetrieb in den Grundschulen sowie in den unteren Klassen und Prüfungsjahrgängen der weiterführenden Schulen dort, wo die Infektionszahlen dies zulassen, nicht zum Tragen gekommen ist. Wir befürchten ein Schuljahr mit nicht einholbaren Defiziten und erheblichen Problemen für Kinder, die Lernprobleme haben und aus benachteiligenden Verhältnissen kommen. Reiner Distanzunterricht in den Schulen über einen längeren Zeitraum bleibt nicht ohne negative Folgen für die Bildungsbiographien und die soziale Teilhabe der Kinder und Jugendlichen.

Wir sind froh, dass wenigstens für Schülerinnen und Schüler, bei denen keine häusliche Betreuung möglich oder kein häuslicher bzw. lernförderlicher Arbeitsplatz für das „Lernen von zuhause“ vorhanden ist, die Schule zugänglich gemacht wird. Ausdrücklich begrüßen wir, dass es ein pädagogisches Angebot und Betreuung für Kinder aus benachteiligenden Lebensumständen geben wird, und die Schulen gebeten sind, die Familien insoweit zu beraten.

Es muss nun um so mehr sichergestellt werden, schulseits den Kontakt mit allen Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern aufrecht zu erhalten und diesen insbesondere zu ohnehin benachteiligten Gruppen nicht zu verlieren. In der Fernschule muss die Beziehungsarbeit weitergehen und lernförderliches Feedback gegeben werden. Das geht nicht ohne etablierte digitale Kommunikation in der gesamten Schulgemeinschaft. Jede Schule muss ein regelmäßiges Feedbacksystem für Rückmeldungen von Schüler*innen und Eltern einrichten.

Zudem muss jetzt endlich auf bürokratische Verfahren verzichtet werden, damit schneller die Voraussetzungen geschaffen werden, dass alle Kinder eine digitale Ausstattung haben und die digitale Infrastruktur der Schulen passt.

Die Landeselterninitiative für Bildung fordert zudem eine echte Sonderurlaubsregelung für Eltern von schulpflichtigen Kindern. Die angekündigten zusätzlichen zehn arbeitsfreien Tage reichen nicht aus. Es ist Eltern nicht zuzumuten, jetzt schon ihren Jahresurlaub zur Betreuung der Kinder zu nehmen, der dann in den Ferien fehlt.