10.07.2019, Medienmitteilung

(Zum im Juli 2019 veröffentlichten Kommunalen Finanzreport 2019 der Bertelsmann Stiftung und dem Bericht der Kommission zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse)

Die Landeselterninitiative für Bildung hat im Zusammenhang mit aktuellen Berichten über die Finanzkraft saarländischer Kommunen fehlende pädagogische Räume, Sanierungsstau und ästhetische Verwahrlosung an Schulen beklagt. Bei den kommunalen Ausgaben für Baumaßnahmen an Schulen liege das Saarland auf dem zweitletzten Platz aller Bundesländer und habe sich sogar als einziges Bundesland im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Die schwache Finanzkraft wirke sich auch auf die schulische Bildung aus. "Wir beklagen, dass es kaum Geld für pädagogische Räume gibt, der Sanierungsstau immer größer wird und Schulen ästhetisch verwahrlosen. Zudem stockt trotz Förderung durch das Bildungsministerium der Ausbau des Angebots an echten Ganztagsschulen, weil den Kommunen das Geld u.a. für Differenzierungsräume und Lernwerkstätten fehlt.", so die Eltern. Schulgebäude müssten die Wertschätzung der Bildung wiedergeben und die pädagogische Arbeit fördern.

Wenn nun über finanzielle Hilfen entschieden werde, sagt die Landeselterninitiative, sei auch ein unterstütztes Sanierungsprogramm für Schulen erforderlich, über das nicht nur etwa unerträgliche Zustände in Toiletten beseitigt werden können, sondern auch Veränderungen unter pädagogischen Gesichtspunkten möglich gemacht werden, z.B. Lernlandschaften und Gruppenräume schaffen, Schallschutz in Klassenräumen, ergonomisch gute Stühle und Tische. Der Raum werde in seiner Bedeutung für die Bildung unterschätzt. Er sei der "dritte Pädagoge“.

Nachweis Baumaßnahmen an Schulen:
Bei den kommunalen Ausgaben für Baumaßnahmen an Schulen liegt das Saarland (im Jahr 2018) bundesweit mit 24 € je Einwohner auf dem zweitletzten Platz aller Bundesländer (bester Wert: Bayern 108 €/Einwohner, Bundesschnitt 53 €/Einwohner) und hat sich sogar als einziges Bundesland im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert (Saarland: -1 €/Einwohner; bester Wert: Bayern +15 €/Einwohner, Bundesschnitt +7 €/Einwohner).
(Quelle: Kommunaler Finanzreport 2019 der Bertelsmann Stiftung, Abbildung 39 "Ausgaben für Baumaßnahmen 2018 differenziert nach Aufgabenbereichen in Euro je Einwohner" und Abbildung 40 "Entwicklung der Ausgaben für Baumaßnahmen ggü. 2017 differenziert nach Aufgabenbereichen in Euro je Einwohner“)