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Sozialstudie bestätigt Bildungsarmut im Saarland, Schulpolitik muss auf Qualität des Lernens setzen

10.1.2010, Newsletter 1/2010

Nach Auffassung der Landeselterninitiative für Bildung bestätigt die in der vergangenen Woche vorgestellte Sozialstudie Saar die Vergleiche, die die Initiative in der Vergangenheit immer wieder angestellt hat: das Saarland ist eine bildungssarme Region. Deshalb geht es in der Bildungspolitik nicht in erster Linie um Veränderungen in der Schulstruktur, z.B. hat das Verstecken der Hauptschule in den Erweiterten Realschulen nachweislich nichts gebracht, sondern um eine erhebliche Verbesserung der Qualität des Lernens an den Schulen. Dazu gehören kleinere Klassen, mehr Zeit und entsprechende Fortbildung für die Lehrer, eine Differenzierung und Individualisierung des Lernens sowie verbindliche Förderkonzepte. Bildungsminister Kessler muss alle Kräfte und Haushaltsmittel darauf verwenden, dass Kinder und Jugendliche in den Schulen auch tatsächlich nach ihrem individuellen Lern- und Leistungsvermögen gefördert und gefordert werden und sich entwickeln. Darauf wollen wir den neuen Bildungsminister in einem ersten Gespräch in dieser Woche (14.1.2010) "verpflichten".

Der Anteil der Hauptschulabsolventen im Saarland liegt nach der Studie deutlich höher als bundesweit, der Anteil der Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss, Fachhochschulreife und allgemeiner Hochschulreife unter dem Bundesdurchschnitt. In der Schule liegt die Bildungsbeteiligung von ausländischen Schüler in Realschulen und Gymnasien im Saarland unter dem bundesweiten Durchschnitt. Ausländische Schüler und Auszubildende sind in den berufsvorbereitenden Maßnahmen, wie dem Berufsvorbereitungsjahr und dem Berufsgrundbildungsjahr, überrepräsentiert, was nach der Studie ein sichtbares Anzeichen für ihre schlechteren Berufschancen ist. Diese dargestellten Unterschiede hinsichtlich des Niveaus der Schulbildungsabschlüsse zwischen Deutschland und dem Saarland spiegeln sich, so bilanziert die Studie, schließlich auch im Bildungsniveau wider: 21% der Saarländer im Alter von 25 bis unter 65 Jahre haben maximal einen Abschluss im Sekundarbereich I. In Westdeutschland liegt dieser Anteil bei 19% und in Deutschland bei 17%.

Die Sozialstudie (18.12.2009) steht hier zum Download zur Verfügung (1,5 MB).