10.07.2022, Medienmitteilung
Die Landeselterninitiative für Bildung sieht in dem Bericht der Arbeitskammer des Saarlandes an die Landesregierung eine fundierte Analyse der Notwendigkeiten im Bildungssystem des Landes. Selbst wenn die Arbeitskammer kürzlich bekannte Befunde wie etwa des Nationalen Bildungsberichts 2022 und des Anfang Juli vorgestellten IQB-Bildungstrends 2021 wegen Redaktionsschlusses nicht mehr aufnehmen konnte, kommt sie bei der Chancengerechtigkeit zum gleichen Ergebnis: dass nämlich der sozioökonomische Status der Familie beim Kompetenzerwerb der Kinder leider eine immer größere Rolle spielt, statt dass die gesellschaftlich notwendige Entkoppelung gelingt.
Den Analysen der Arbeitskammer müssten Reaktionen der Landesregierung folgen. Sie müsse bei den anstehenden Haushaltsentscheidungen vor allem für die Personalausstattung der Schulen eine entscheidende Weichenstellung vornehmen. Denn: Bezogen auf die Einwohner stellt das Saarland bei allen öffentlichen Bildungsausgaben für allgemeinbildende und berufliche Schulen (im letzten vom Statistischen Bundesamt dargestellten Jahr 2020) am wenigsten von allen Bundesländern bereit.
Die Landeselterninitiative für Bildung fordert die Landesregierung auf, vor allem die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Schulen, die wegen der sozialen Lebensumstände ihrer Schüler schwierigere Ausgangslagen und pädagogische Anforderungen zu bewältigen hätten, auch mehr Personal einsetzen könnten. Dazu gehörten Sozialpädagog:innen und Schulsozialarbeiter:innen, aber auch Verwaltungskräfte, die die Schulleitungen entlasten, sowie Berater:innen für Schulentwicklung. Und dies dürfe durch die Rückkehr zu G 9 nicht gefährdet werden. Zumal auch noch bei den Gemeinschaftsschulen Ziel die Gleichstellung der Aufstiegsmöglichkeiten, Unterrichtsverpflichtungen und Besoldungsstrukturen bleiben müsse.