11.8.2010, Medienmitteilung
Die Landeselterninitiative für Bildung hat die Ankündigung von Bildungsminister Kessler (gegenüber dem SR), acht zusätzliche echte Ganztagsschulen im Schuljahr 2011/2012 einzurichten, ausdrücklich begrüßt. "Es ist eine sehr erfreuliche Botschaft und ein großer Schritt, gemessen am bisherigen Verhalten der Regierung im Land. Mehr als eine Verdoppelung (allerdings bei kleiner, bisheriger Zahl :-)", sagte Bernhard Strube, der Sprecher der Initiative. Nun müssten die Schulträger, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer ihren konstruktiven Beitrag dazu leisten, dass das Angebot auch tatsächlich zu Stande kommt. Qualitätsvolles Lernen von Kindern und Jugendlichen brauche eben mehr Zeit von Lehrern und Sozialpädagogen sowie bessere Lern- und Lebensräume für die pädagogisch sinnvolle Abwechslung von Anstrengung, Entspannung und Vertiefung. Dies alles verursache zusätzliche Investitionen nicht nur beim Land, sondern auch bei den Schulträgern, und fordere Lehrerinnen und Lehrern die Bereitschaft ab, auch nachmittags in den Schulen zu arbeiten. Doch langfristig profitiere die Gesellschaft, wenn damit die Fördermöglichkeiten für Kinder verbessert würden, insbesondere für bildungsbenachteiligte, aber auch für begabte, und wenn ein merklicher Beitrag zur Verringerung der Zahl der Schulabbrecher geleistet werden könne.
Die Landeselterninitiative verweist auf den Aktionsrat Bildung (2007) und den Wissenschaftlichen Kooperationsbund (2006), die wie viele namhafte Bildungsforscher zum Ergebnis kommen , dass „insbesondere die gebundenen Ganztagsschulen hohe positive Effekte“ aufweisen: „stärkere Schulentwicklungsorientierung, Innovations- und Kooperationsbereitschaft der Lehrerkollegien, bessere Lernkultur und Verzahnung des Unterrichts mit außerunterrichtlichen Angeboten, Verbesserung des Sozialverhaltens, Ausgleichseffekte in Bezug auf Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund (z.B. ergaben sich bereits bei 20 Prozent mehr Lernzeit deutliche Steigerungen im Leseverständnis). Nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Schulentwicklungsforschung Dortmund halten über 90 % der Eltern Gemeinschaftserfahrungen und soziales Lernen, fachliche Unterstützung zur Förderung der Schulleistung, zusätzliche Wahlfächer und Lernangebote sowie ein vielfältiges Angebot an Sport, Spiel und Freizeit in Ganztagsschulen für besonders wichtig.