Willkommen / Newsletter / Medienmitteilungen / Archiv
Newsletter / Medienmitteilungen / Archiv

Den Blick auf individuelle Förderung an Gymnasien lenken, statt Strukturdebatte

Medienmitteilung, 12. Mai 2015
Newsletter 7/2015, 14. Mai 2015

Die Landeselterninitiative für Bildung sieht in der Diskussion um eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium, die die G9-jetzt-Initiative mit ihrer Unterschriftensammlung wieder angestoßen hat, den Vorteil, dass der Blick auf die Qualität von Unterricht und Lernen an Gymnasien gelenkt werden könne. Dorthin müssten die Kräfte investiert werden, statt in eine Strukturdebatte, nachdem im Saarland inzwischen das Modell von gleichwertig nebeneinander stehenden Gymnasien mit Abitur nach acht Jahren und Gemeinschaftsschulen mit der Möglichkeit des Abiturs nach neun Jahren eingerichtet ist. "Auch die Gymnasien sollten, wie es für die Gemeinschaftsschulen in einer Verordnung bestimmt ist, individuelle Förderung als vorrangiges Ziel ansehen müssen und die Schul- und Unterrichtsgestaltung an den Lernvoraussetzungen und Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler orientieren", sagte Bernhard Strube, der Sprecher der Initiative. Dazu müsse den Gymnasien Zeit zur Verfügung gestellt werden und den Schulleitungen sowie Lehrkräften eine systematische Fortbildung für begabungsgerechten Unterricht.

Nach Auffassung der Landeselterninitiative könne bei der kommenden bildungspolitischen Diskussion mit Lehrern, Schülern und Eltern durchaus auch ausgelotet werden, ob Gymnasien nicht eine flexible Zeit bis zum Abitur anbieten könnten, wo sie in der Oberstufe zukünftig mit Gemeinschaftsschulen kooperieren werden. Denn in den bis Mai 2016 fortzuschreibenden Schulentwicklungsplänen der Schulträger fehlten immer noch Aussagen dazu, welche Gemeinschaftsschulen in welchen Kooperationen mit anderen oder Gymnasien an welchen Standorten Oberstufen anbieten werden.

Hinweis:
Nach § 2 der "Verordnung – Schulordnung – über die Bildungsgänge und die Abschlüsse der Gemeinschaftsschule" ist vorrangiges Ziel der Gemeinschaftsschule "die individuelle Förderung jeder Schülerin und jedes Schülers. Die Schul- und Unterrichtsgestaltung orientiert sich an den Lernvoraussetzungen und Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler und fördert diese in ihrer individuellen Entwicklung. Der Unterricht ist so zu gestalten, dass ihre Fähigkeiten, Begabungen und Interessen gestärkt und sie in ihrer Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft gefördert und gefordert werden".