Newsletter 6/2015, 13.05.2015
Die Mühlbachschule Schiffweiler ist Hauptpreisträger des mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Saarländischen Schulpreises 2014/2015. Im Beisein des Schirmherrn Bildungsminister Ulrich Commerçon wurde die Gemeinschaftsschule in einer feierlichen Veranstaltung in der Aula der Universität am Dienstagabend (12.5.) für ihre herausragende pädagogische Arbeit geehrt. In seiner Laudatio sagte Jurymitglied Prof. Dr. Roland Brünken, Professor für Bildungsforschung an der Universität des Saarlandes, die Jury habe besonders der Umgang mit den unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler beeindruckt. „Wer lernen möchte, mit welch vielfältigen Maßnahmen man auf die Herausforderungen der Heterogenität der Schülerschaft produktiv reagieren kann, findet hier reichhaltige Anregungen. Die Schule zeigt nicht nur vielfältige Elemente moderner didaktischer Konzeptionen, wie Methodencurricula und Medieneinsatz, sondern auch, dass Schulentwicklung ein kontinuierlicher Veränderungsprozess ist, der erfolgreich durch die Teilnahme an Evaluationen und Qualitätsentwicklungsmaßnahmen befördert werden kann.“ Die Arbeit der Schule, so der für die Lehrerausbildung im Saarland verantwortliche Professor, bewirke beeindruckende Erfolgszahlen bei den Schulabschlüssen, bei denen nicht nur die Nichtbestehensquoten gegen Null tendieren. Bemerkenswert sei beispielsweise auch, wie hoch der Anteil von Schülerinnen und Schülern ist, die trotz fehlender Empfehlung von der Grundschule erfolgreich zur Oberstufe geführt werden konnten.
Als Preisträger wurden weiterhin gewürdigt die Grund- und Ganztagsgrundschule Im Vogelsang Saarlouis, die Gemeinschaftsschule Am Römerkastell Dillingen und das Saarpfalz-Gymnasium Homburg. Die Schulen haben jede auf ihre Weise eine gleichzeitig aktivierende und Freiraum gewährende Schulleitung, überdurchschnittlich engagierte Lehrer sowie vorzeigbare Schritte von Schul- und Qualitätsentwicklung. Schüler und Eltern loben diese Schulen.
Die aus Wissenschaftlern sowie Schulpraktikern aus dem Saarland und von außerhalb besetzte Jury hat die Preisträger auf der Grundlage der schriftlichen Unterlagen zu den Qualitätskriterien des Preises sowie ihres unmittelbaren Eindrucks bei eineinhalbtägigen Schulbesuchen aus den Bewerbungen ausgewählt.
Der Saarländische Schulpreis wird gemeinsam von der Stiftung Demokratie Saarland und der Landeselterninitiative für Bildung in Kooperation mit der Landesschülervertretung, der Gesamtlandeselternvertretung sowie dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien ausgelobt. In diesem Schuljahr zum fünften Mal. Der Preis ist mit 20 000 Euro dotiert.
Mit dem Schulpreis soll gute pädagogische Arbeit an Schulen gewürdigt und den Ideen sowie Konzepten der Schulen Anerkennung und öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Der Saarländische Schulpreis orientiert sich am Deutschen Schulpreis, der von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung ausgeschrieben wird. Die Qualitätskriterien spiegeln die internationale Erkenntnislage der empirischen Schulforschung sowie die Erfahrungen renommierter Pädagogen und Schulreformer. Sie stützen sich auf verschiedene Traditionslinien pädagogischer Reflexion. Es geht beim Saarländischen Schulpreis nicht darum, die richtige Schule zu finden, sondern Schulen, die ihre Entwicklung in diese anerkannte Richtung vorangebracht haben. Grundlage ist ein umfassendes Bildungsverständnis, das in sechs Bereichen zum Ausdruck kommt: Qualität des Lernens, individuelle Förderung/Umgang mit Vielfalt, Schule als Gemeinwesen, Schulklima, Schule als lernende Organisation und Leistung der Schülerinnen und Schüler.
Hier zum Download die vollständige Mitteilung mit den Würdigungen der Preisträger, den Qualitätskriterien des Saarländischen Schulpreises und einer Aufstellung der Jury.