(zur Berichterstattung über den Armutsatlas des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und die von Sozialminister Vigener angekündigte Sozialstudie der Landesregierung)
Die Landeselterninitiative für Bildung hat die Landesregierung im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die angekündigte Sozialstudie aufgerufen, vor der Wahl darzulegen, welche Anstrengungen sie für notwendig hält, um das Saarland aus dem „Bildungsarmutstal“ hinauszuführen. Bei uns Eltern wächst angesichts der bekannt gewordenen Daten die Angst vor Bildungsarmut.
Wir sehen uns durch die Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik des Bundes und der Länder (Stand 6.5.2009 - www.amtliche-sozialberichterstattung.de) bestätigt, dass das Land zu wenig für gute Bildung tut. Nach diesen Daten verzeichnet das Saarland im Vergleich zu den anderen Bundesländern die meisten frühen Schulabgänger und nach Bremen die meisten Personen mit niedrigem Bildungsstand. 20,8 % der Bevölkerung zwischen 18 und 25 Jahren verfügen über keinen Abschluss im Sekundarbereich II. Damit ist das Saarland Schlusslicht (Bundesdurchschnitt 14,1 %, bester Wert: Thüringen 8,8 %). Und auch beim zweiten untersuchten Indikator, dem Anteil der 25- bis unter 65-Jährigen ohne beruflichen Abschluss und ohne (Fach-)Hochschulreife liegt das Saarland mit 21 % auf einem traurigen zweitletzten Platz (Bundesdurchschnitt 17 %, bester Wert: Sachsen 5 %).
Hier finden Sie zum Download den Ländervergleich der frühen Schulabgänger und den Ländervergleich der Personen mit niedriger Bildung.
Die amtliche Sozialberichterstattung stellt fest, dass "das Bildungssystem die Entfaltungsmöglichkeiten der Individuen ebenso wie die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit und den sozialen Zusammenhalt eines Landes beeinflusst. Auf Ebene der Individuen ist Bildung nicht nur eine wichtige Voraussetzung für den Zugang zum Arbeitsmarkt, sie beeinflusst zudem die kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabechancen. In modernen Wissensgesellschaften sind Personen ohne Bildungsabschluss beziehungsweise mit einem nur gering qualifizierenden Bildungsabschluss überproportional häufig von Arbeitslosigkeit und monetärer Armut beziehungsweise sozialer Ausgrenzung betroffen."