16.6.2011, Medienmitteilung
Die Landeselterninitiative für Bildung gratuliert Bildungsminister Kessler zu seinem ganz persönlichen Erfolg einer Strukturentscheidung für die saarländische Schullandschaft. Es sei aber auch nur eine Strukturentscheidung gefallen, teilte die Initiative mit. Zu bedauern sei, dass der Landtag mit der Verabschiedung des Gesetzespakets trotz der Argumente von Organisationen in der Anhörung des Bildungsausschusses keinen Meilenstein für die Qualität von Unterricht und Lernen an den neuen Gemeinschaftsschulen gesetzt habe. Weder sei eine gesetzliche Regelung zur Kultur der Individualisierung des Lernens, zur Schüler-Lehrer-Relation und damit mehr Lehrerzeit sowie kleineren Klassen getroffen worden, noch habe die Landesregierung ihr Versprechen eingelöst, das Kriterium der Dreizügigkeit als Voraussetzung für die Einrichtung weiterführender Schulen aus dem Schulordnungsgesetz zu streichen. Die heute beschlossene Differenzierung in zukünftig zwei Schulformen im Sekundarbereich darf nicht dazu führen, dass eine als die schlechtere Wahl oder als Selektion empfunden wird oder dass sie zu einer Art Auslese führt. Erkennbar sei dies noch nicht und bleibe deshalb im Blick der Eltern.
Die Landeselterninitiative bedauert auch, dass auf den letzten Metern die Mitbestimmungsrechte von Eltern und Schülern ausgehebelt wurden, indem die Frage der Fachleistungsdifferenzierung an den Gemeinschaftsschulen, d.h. die Aufteilung der Schüler nach ihrer Leistungsfähigkeit in verschiedene Kurse, allein in die Hände der Gesamtkonferenz, d.h. der Lehrer gegeben wurde.