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Landeselterninitiative verlangt mehr Mittel gegen das Bildungsrisiko Armut

17.01.2020, Medienmitteilung

Die Landeselterninitiative für Bildung hat die lange Zeit des Wartens auf Maßnahmen der Landesregierung zur Armutsbekämpfung kritisiert. Seit Mai 2018 arbeite unter Federführung des Sozialministeriums der Beirat zur Armutsbekämpfung an einem (zweiten) Aktionsplan zur Bekämpfung von Armut im Saarland. "Wir brauchen endlich ein klares Bekenntnis des Landes, mehr finanzielle Mittel gegen das Bildungsrisiko Armut aufbringen zu wollen", schreibt die Initiative in einer Mitteilung auf die Meldung hin, dass der zuletzt im November 2019 für Januar angekündigte Aktionsplan immer noch nicht vorgestellt werde.
Auch die besten und engagiertesten Schulen könnten eine verlässliche und dauerhafte Förderung durch Armut benachteiligter Kinder allein nicht gewährleisten. Dazu bedürfe es einer gemeinschaftlichen, unterstützenden Anstrengung aller Träger im Sozialraum und mehr finanzieller Mittel seitens des Landes für ihre Arbeit.

Bildungsrisiko Armut:
Bildung ist ein wesentlicher Schlüssel, um aus dem generationenübergreifenden Teufelskreis der Armut auszubrechen. Aber wer arm ist, hat es extrem schwer, diese zumindest formale Chance tatsächlich zu nutzen. Der Anteil an Kindern, die als armutsgefährdet gelten, ist trotz Wirtschaftswachstum nicht zurückgegangen.
Insgesamt verfügen von Armut bedrohte Kinder und Jugendliche, im Saarland sind dies rund 21 Prozent, längst nicht über dieselben Bildungschancen wie Gleichaltrige aus finanziell gesicherten Familien. Kinder in prekären Lebenslagen sind bereits im Vorschulalter häufig in ihrer gesundheitlichen Entwicklung eingeschränkt und wachsen nicht selten unter ungünstigen Wohnbedingungen auf. Auch der Zugang zu Kultur- und Freizeitaktivitäten ist durch einen Mangel an Ressourcen stark begrenzt. Dies hat negative Folgen für die gesamte Bildungsbiografie. Schulen in sozial benachteiligten Lagen haben große Aufgaben und arbeiten intensiv an sich, diese gut zu bewältigen. Dennoch gelingt es ihnen nicht, den Bildungsrückstand von Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen Familien in der Schule zu überwinden. Schon gar nicht allein.