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Landeselterninitiative: Über das pädagogisch fragwürdige Sitzenbleiben nachdenken!

Etwa 400 Schülerinnen und Schüler wiederholen im Saarland jährlich freiwillig das Schuljahr, 2.900 aber werden sitzen gelassen (250.000 sind es in Deutschland). Sie bekommen ein "Testat des Versagens". Auf diese schulische Praxis hat die Landeselterninitiative für Bildung zur Ausgabe der Zeugnisse am letzten Schultag vor den Ferien aufmerksam gemacht. Es muss endlich über das pädagogisch fragwürdige und aufwändige Sitzenbleiben nachgedacht werden. Nie mehr sitzen bleiben sollte ehrgeiziges Bildungsziel werden. Spätestens seit dem Schulleistungstest PISA ist klar, dass Sitzenbleiben nichts bringt und nur schadet. Mehrfach ist inzwischen wissenschaftlich belegt, dass das Wiederholen einer Klasse nicht einmal einen individuellen Lernzuwachs in den Fächern bringt, die Grund der Nichtversetzung waren. In den meisten Fällen tritt ein Lern-Stillstand ein, weil auch in den übrigen Fächern lediglich Stoff wiederholt wird. Dies führt bei vielen Schülern zum innerlichen Abschalten. Sitzenbleiben bringt also keine Verbesserung des individuellen Leistungsvermögens.

Schulen müssen die Verantwortung für individuelles Fördern übernehmen, anstatt diese abzuwälzen, indem man die Schüler los wird oder sitzen bleiben lässt. So hat im übrigen die Erfolgsgeschichte Finnlands begonnen. Rechnet man die 4.300 Euro hoch, die im Saarland jährlich für einen sitzen bleibenden Schüler aufgebracht werden, dann ergeben sich 12,5 Mio Euro, die man den Schulen für Anreiz- und Unterstützungssysteme zur Verfügung stellen kann. Dies kann zum Beispiel einmal geschehen, indem man Schulen, die Schüler aus schwierigen sozialen Verhältnissen unterrichten, mehr Lehrer zur Verfügung stellt. Zum anderen, indem Ressourcen für individuelle Unterstützung und Förderung aufgebaut werden.


Wir wünschen allen Beziehern des Newsletters eine wertvolle Ferienzeit. Bleiben sie uns gewogen!