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Eltern begrüßen das Einlenken des Ministers bei der Nachmittagsbetreuung und fordern den Ausbau echter Ganztagsschulangebote

18.7.2010, Medienmitteilung

Die Landeselterninitiative für Bildung begrüßt das Einlenken des Ministeriums, wenn nun 797 anstatt der ursprünglich geplanten 750 Gruppen bewilligt werden und damit zusätzliche Betreuungsplätze für 920 Kinder angeboten werden können. Allerdings zu Lasten der Qualität: "Durch das Zurückstellen von Fördergeldern in Höhe von 75€ je Kind sind nun viele außerschulische Projekte der Nachmittagsbetreuung, beispielsweise mit Musikschulen, Sportvereinen und Theatergruppen, gefährdet und finden womöglich nicht mehr statt", sagte Wolfgang Schäfer, ein Sprecher der Initiative.

Weiterhin zeigen die Zahlen eine gravierende Schieflage zu ungunsten echter Ganztagsschulangeboten auf. So stehen 747 Betreuungsgruppen lediglich 50 Ganztagsklassen gegenüber. "Wenn die Landesregierung ihren Koalitionsvertrag ernst nehme, müsse sie nun handeln. Die Hürden sind bislang zu hoch und den Schulen und Schulträgern fehlt die notwendige Unterstützung", so die  Initiative. 

Eltern, Schulen und Kommunen sind aufgerufen, sich weiterhin einzubringen, damit Konzepte für echte Ganztagsschulen erarbeitet und Anträge auf Einrichtung echter Ganztagsschulen beim Bildungsminister gestellt werden. Echte Ganztagsschulen rhythmisieren den Tagesablauf, führen zu einem höherem Leistungsniveau und sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Kinder individuelle Leistungsunterschiede ausgleichen sowie ein schlechtes außerschulisches Lernumfeld überwinden können, wie dies bei den bisherigen einzigen sechs echten Ganztagsschulen im Saarland mit ihrem eigenen Bildungskonzept und ihrem eigenen Rhythmus auch der Fall ist. Dabei geht es nicht um die bloße Ausdehnung des (heute geläufigen) Unterrichts von fünf auf acht Stunden, sondern um verändertes Lernen. Um die Wandelung der Schule als Anstalt konzentrierter Belehrung in eine Schule als geordneten Lebens- und Erfahrungsraum. Lernen kann dort zur „Vorfreude auf sich selbst werden“, die gemeinsame „Lernzeit“ wird höher, der Druck wird aus dem System genommen.