21.06.2017, Medienmitteilung
27.06.2017, Newsletter 8/2017
Die Landeselterninitiative für Bildung hält die Entscheidung der CDU-SPD-Koalitionsregierung für falsch, in ihrem ersten Haushalt zusätzliches Lehrerpersonal als erstes für die Nachmittagsbetreuung und für Sprachförderklassen zu finanzieren.
Es sei zum Beispiel nicht verantwortbar, 80 und zukünftig auch noch mehr Lehrerstellen an Grundschulen im Nachmittag zu binden, die dringend am Schulmorgen benötigt würden. Die Hausaufgabenbetreuung könne auch von anderem pädagogischem Personal übernommen werden, wie es der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband vorgeschlagen hat. Wenn zusätzliche Lehrerstellen, dann zur Behebung der prekären Personalsituation an den Grundschulen und zum Ausbau des Angebots an echten Ganztagsschulen.
Auch die begonnene Inklusion werde nicht weiter entwickelt, sondern konterkariert, wenn in fragwürdige Einzelmaßnahmen wie etwa Sprachförderklassen Personal gegeben werde. Stattdessen sei es Hausaufgabe der Koalition, ein landesweites Konzept zur Personalausstattung der Schulen zu entwickeln, das systematisch die sozialen und persönlichen Lebensumstände der Schüler einer Schule gewichtet und entsprechend mehr Personal zuweist. Der soziale Hintergrund bleibe eine zentrale Einflussgröße des schulischen Erfolges sowie der Bildungs- und Berufschancen von Kindern und Jugendlichen. So seien z.B. viele Kinder aus Haushalten, die unter der sog. Armutsgrenze leben, deren Eltern arbeitslos oder berufstätig und alleinerziehend sind oder Kinder, die aus Familien kommen, in denen die Muttersprache nicht Deutsch ist, von vornherein benachteiligt. Diese ungleichen Ausgangslagen müssten über einen „Sozialindex“ systematisch und nachvollziehbar bei der Entscheidung, wie viele Lehrerstellen Schulen erhalten, berücksichtigt werden.