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Gemeinschaftsschule: Neue Koalition lässt Qualität vermissen

23.2.2011, Newsletter 12/2011 und Medienmitteilung

"Was hier am Schluss gespielt wurde, hat mit der Verbesserung der Qualität von Unterricht und Lernen in den Schulen so gut wie nichts mehr zu tun. Es geht offensichtlich in erster Linie um das Türschild als politisches Erfolgsetikett." So reagierte die Landeselterninitiative für Bildung auf das Ergebnis des heutigen sog. Bildungsgipfels zwischen Regierung und Opposition. Da wird der Öffentlichkeit die sukzessive Aufstockung der Lehrerfeuerwehr durch Wegnahme von Lehrerstellen an den Schulen als Verhandlungsergebnis für eine Zustimmung zur Verfassungsänderung verkauft, obwohl die Regierungsparteien schon in ihrem Koalitionsvertrag von Ende 2009 versprochen haben, dass sie zur Vermeidung von Unterrichtsausfällen die Lehrerfeuerwehr ausdehnen werden (S. 15 des Vertrages). Und plötzlich spielt auch eine niedrigere Klassengröße und die Zeit, die Lehrer für die Schüler aufbringen können, keine Rolle mehr, obwohl doch an der neuen Gemeinschaftsschule, wenn sie denn die soziale Auslese abbauen oder gar beseitigen soll, mehr Lehrerzeit von Nöten ist, weil sie alle Schüler aufnehmen muss, die nicht zum Gymnasium gehen, und deshalb heterogene Schülergruppen hat.

Solange die pädagogische Qualität der Schule mit einem Konzept für Lerndiagnose sowie Förderung und einer besseren Schüler-Lehrer-Relation nicht verbindlich bestimmt ist, können Eltern und Schüler die Gemeinschaftsschule nicht als gleichwertige Schulform neben dem Gymnasium sehen. Die Landesregierung hätte ihr Ziel nicht erreicht.

Die Landeselterninitiative für Bildung wirft der Regierung vor, mit der Verfassungsänderung strategisch auf Schulschließungen und Lehrerstellenabbau an den Schulen hinzuarbeiten. Dies belegt der Plan des Bildungsministers, bei einem Klassenteiler von 29 Schülern je Klasse für die Einrichtung von Gemeinschaftsschulen zu bleiben.