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Unsere Meinung zum Notenvergleich G 8/G 9: Viel bezahlt für kaum einen Nachteil

Für die Landeselterninitiative für Bildung ist es erfreulich zu hören, dass die G 8-Schüler wenigstens bei den Noten kaum einen Nachteil haben. Das verdeckt aber nicht, dass viele von den 3 000 Schülern in ihrem Privatleben dafür bezahlt haben, dass die Landesregierung dem Schulleben keine Zeit für die Umstellung auf acht Jahre bis zum Abitur gegeben hat: Höherer Leistungs- und Bewährungsdruck, Einschränkungen bei musisch-kulturellen und sportlichen Freizeitaktivitäten, mehr Hilfe durch Eltern oder Nachhilfeinstitute, teilweise gesundheitliche Probleme.
Wir wollen aber bei den einzelnen Fächern und Gymnasien genauer hinsehen. Bei der Ministerin haben wir ja auf der Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes einen Antrag stellen müssen, den Notenvergleich zu veröffentlichen und uns die Unterlagen zukommen zu lassen, nachdem sich bis vier Monate nach Ende des Schuljahres nichts getan hat.
Wir werden es nicht hinnehmen, dass die Ministerin nun keinen Notenvergleich mehr anstellen will. Gerade beim für die Schülerinnen und Schüler so wichtigen Abiturnotenschnitt soll nicht mehr hingesehen werden? Macht das nicht misstrauisch?
Hoffen wir, dass sich der Unterschied im landesweiten Abitur nächstes Jahr nicht verschlechtert, wenn die Arbeiten quasi anonym geschrieben werden.


Nach dem Bildungsgipfel: Ministerpräsident muss nachsitzen!

Haben wir vor dem Gipfel wirklich gehofft, ärgert uns heute das Unverbindliche an dieser Bildungspolitik. Deshalb muss Ministerpräsident Peter Müller nachsitzen. Denn völlig unklar bleibt nach dem Bildungsgipfel, wie mehr individuelle Förderung erreicht, wie der zunehmende Lehrermangel behoben werden soll. Völlig vernachlässigt wurde, dass Schulen Berater für eine systematische Entwicklung der Lernkultur und Fortbildung sowie Supervision der Lehrer brauchen - ein Feld für die Schulpsychologie! Vernachlässigt wurde auch, dass jede Schulgemeinschaft Sozialpädagogen braucht; die Anforderungen an Schulen haben sich eben gewandelt. Auch haben Bund und Länder offensichtlich das Ziel aufgegeben, mehr junge Leute zur Aufnahme eines Studiums zu motivieren. Alles Hausaufgaben nun für Ministerpräsident Müller.
In Deutschland wird derzeit sechsmal so viel Geld für Sozialleistungen ausgegeben wie für die Bildung. Von Anfang an richtig machen, statt hinterher reparieren, meinen wir.

Hier finden Sie zum download unseren offenen Appell an die Kultusministerkonferenz, die die Länderposition für den Bildungsgipfel vorbereitet hatte.