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Bildungsfinanzbericht 2013 sieht Saarland weiterhin in der Abstiegszone bei Bildungsausgaben - unzureichende Lehrer-Schüler-Relation im Saarland

26. Februar 2014, Medienmitteilung und Newsletter 4/2014

Der heute (26.2.2014) veröffentlichte  Bildungsfinanzbericht 2013 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Kultusministerkonferenz platziert das Saarland wieder in der Abstiegszone bei Bildungsausgaben. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Landeshaushalt 2013 ist mit 26,9 % der zweitniedrigste von allen Bundesländern (Durchschnitt westliche Flächenländer 40,1 %, östliche Bundesländer 34,1 %, Sollzahlen 2013). Das Saarland mit Land, Kreisen und Kommunen stellt an öffentlichen Bildungsausgaben am drittwenigsten von allen Bundesländern bereit (1 160 € je Einwohner; Sollzahlen 2013). Für die Bildung junger Menschen unter 30 Jahren sind am zweitwenigsten von allen Bundesländern eingesetzt (4 047 € je Einwohner unter 30 Jahren; Sollzahlen 2013).

Die Landeselterninitiative für Bildung sieht sich durch diesen Bericht in ihrer Haltung bestätigt, dass es notwendig ist, den geplanten Abbau von Lehrerstellen zu korrigieren. Wir haben in den vergangenen Wochen immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen an den Schulen nicht ohne mehr Förderlehrerstellen gelingen kann und dass die Einsparung von Lehrerstellen die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen gefährden wird wie etwa kleinere Klassen an Grund- und weiterführenden Schulen, den Ausbau von Ganztagsschulen, der Ausbau der Lehrerfeuerwehr sowie das Kooperationsjahr Kindergarten/Grundschule tatsächlich.

Nach unserer Analyse anderer Veröffentlichungen ist die Betreuungssituation und damit auch die Möglichkeit des individuellen Lernens und Förderns für die Schüler im Saarland wegen einer unzureichenden Personalausstattung im Vergleich zu den anderen Bundesländern sehr ungünstig:

Bei den erteilten Unterrichtstunden je Schüler liegt das Saarland bei den Grundschulen auf Platz 8 unter den Bundesländern, bei den Gesamtschulen auf Platz 11 von 15; bei den Gymnasien auf Platz 14 und den Erweiterten Realschulen auf Platz 10 von 13.
(Quelle: Statistisches Bundesamt „Bildung und Kultur“ Schuljahr 2012/13, Fachserie 11, Reihe 1, Tabellen 1.2, 2.2 und 3.5,  November 2013)

Das Saarland hat 2011 an beruflichen Teilzeitschulen mit 40,7 Schülern pro Lehrer bundesweit die zweitschlechteste Schüler-Lehrer-Relation (Bundesdurchschnitt 36,2 %, bester Wert Thüringen 24,4, am Ende Niedersachsen 40,8).
(Quelle: „Bildungsmonitor 2013“ des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Indikator Schüler-Lehrer-Relation (duales System))

Bei den erteilten Unterrichtstunden je Schüler liegt das Saarland bei den beruflichen Vollzeitschulen auf dem letzten Platz unter den Bundesländern. An beruflichen Vollzeitschulen kommen auf einen Lehrer rechnerisch rund 18 Schüler, der schlechteste Wert in Deutschland (Bundesdurchschnitt: 13,9).
(Quelle: Statistisches Bundesamt „Bildung und Kultur“ Schuljahr 2012/13, Fachserie 11, Reihe 2, Tabelle 1.2, Februar 2014)

Hier zum Download der "Bildungsfinanzbericht 2013".