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Ländervergleich belegt Nachholbedarf. Und: Rahmenbedingungen für Lehrer verbessern!

Eltern: Für das Schulsystem mehr tun!

Wenige Tage vor der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse für die deutschen Bundesländer hat die Landeselterninitiative für Bildung auf einen Ländervergleich aufmerksam gemacht, der bisher kaum Beachtung im Saarland gefunden hat. Die im September 2008 von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder vorgelegte Analyse „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich 2008“ zeigt nach wie vor gravierende Defizite für das Saarland auf. Das Saarland hat unter den Bundesländern die höchsten Anteile (21 %) an frühen Schulabgängern, die zweitgrößten Klassen (25,5 Kinder) im Sekundarbereich I, mit die wenigsten Abschlüsse im Sekundarbereich II und die geringsten Anteile der Bevölkerung mit Hochschulabschluss (nur 10 %). Zudem weist das Saarland die wenigsten naturwissenschaftlichen Hochschulabsolventen in Relation zu gleichaltrigen Beschäftigten auf. Auch zählen die Lehrkräfte an den Grundschulen zu den ältesten im Bundesvergleich. Kein Wunder, wenn man, wie der Vergleich auch zeigt, am wenigsten pro Schüler an allgemein bildenden Schulen ausgibt.
(alle Angaben aus „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich 2008“. Im Internet unter
https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1022716)


Die Landeselterninitiative äußerte sich auch zu dem leistungsorientierten Besoldungsmodell für Lehrer mit zwölf unterschiedlichen Zulagen und Prämien, das die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) diese Woche gefordert und das Bildungsministerin Kramp-Karrenbauer als "diskussionswürdige Ansätze" bezeichnet hat. Bevor man neoliberale Vorstellungen auch auf die Bildungspolitik überträgt, gilt es zu allererst, die Rahmenbedingungen, unter denen Lehrer arbeiten müssen, zu verbessern. Insoweit haben sie die Unterstützung der Eltern, denn sie sind das Fundament des Bildungssystems. Schwerpunkte müssen auf ihrer praxisnäheren Ausbildung insbesondere für individuell förderndes Lernen und auf Supervision als berufsbegleitende Unterstützung liegen. Schulen brauchen Berater für eine systematische Entwicklung der Lernkultur. In kleineren Klassen und bei einem besseren Tagesrhythmus können Lerndefizite und individuelle Probleme von Schülern rascher und klarer erkannt werden, sie können umfassender und gründlicher aufgearbeitet werden.
(Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) wird durch die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie finanziert. Die INSM verfügt über einen Jahresetat von rund 8,8 Mio. Euro jährlich, nach Abzug von Steuern. Wissenschaftlich begleitet wird die INSM vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).)