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Landeselterninitiative begrüßt Einsicht zu mehr Schulsozialarbeit und fordert einen Sozialindex für Personalausstattung

27.10.2019, Medienmitteilung
28.10.2019, Newsletter 14/2019

Die Landeselterninitiative für Bildung begrüßt die Einsicht beim Landkreistag und der Bildungsministerin, dass die sozialpädagogische Arbeit an Schulen gestärkt werden müsse. Alle Schulen brauchten wirkungsvolle sozialpädagogische Mitarbeit, damit alle Kollegien, Schüler und ihre Eltern sowohl mit Angeboten der Jugendarbeit, präventiven Maßnahmen als auch in akuten Problemsituationen erreicht und unterstützt werden können. Dies ginge nur mit mehr Personal und sei in der heutigen Zeit ein unabdingbares Qualitätsmerkmal des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schule. Die Elterninitiative sieht in der "Stärkung einer lebensweltorientierten Schulsozialarbeit nicht nur die große Chance zum Abbau von Benachteiligungen, sondern auch zur Gestaltung der Schule als sozialer Lern- und Lebensraum.“

Allerdings, so die Eltern, brauche es im Saarland ein landesweites Konzept zur Personalausstattung an allen Schulen, das systematisch die sozialen Lebensumstände der Schülerinnen und Schüler einer Schule gewichtet und schwierigere Unterrichtsbedingungen für die Lehrkräfte ausgleicht.

Nach wie vor sei der soziale Hintergrund eine zentrale Einflussgröße des schulischen Erfolges sowie der Bildungs- und Berufschancen von Kindern und Jugendlichen. Schulen stünden vor sehr unterschiedlichen Ausgangslagen und pädagogischen Herausforderungen hinsichtlich der sozialen Zusammensetzung ihrer Schülerschaft und des sozialen Umfeldes. So seien z.B. Kinder aus Haushalten, die unter der sog. Armutsgrenze leben, deren Eltern arbeitslos oder berufstätig und alleinerziehend sind oder Kinder, die aus Familien kommen, in denen die Muttersprache nicht Deutsch ist, von vornherein benachteiligt. Diese ungleichen Ausgangslagen müssten systematisch und nachvollziehbar berücksichtigt werden, anstatt Schulen grundlegend nach dem Gießkannenprinzip Personal zuzuweisen. Darum sollte der individuelle Bedarf einer Schule verlässlich festgestellt werden, anhand landesweit einheitlicher, messbarer Kriterien wie z. B. schulgenauer Daten zur Zusammensetzung der Schülerschaft. Es gelte, das pädagogische Personal so zu bemessen, dass Unterricht und Lernen an den individuellen Ausgangslagen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler tatsächlich ausgerichtet werden können. Es müsse ein „Sozialindex“ für Schulen eingeführt werden.