Die Landeselterninitiative für Bildung fordert in einer Reaktion auf den PISA-Ländervergleich, dass der Bildungsfortschritt für die Kinder des Landes nicht wie eine Schnecke daherkommen darf. In dem Maß nur werden das Saarland und die Region Zukunft haben, wie Schulen gelingen. Wir mahnen die Landesregierung, sich den "Saarbrücker Appell für gelingende Schulen" zu eigen zu machen, den am 15. November Teilnehmer und Referenten aus Wissenschaft und Praxis in einem von der Initiative, der Stiftung Demokratie Saarland und Kinderärzten veranstalteten Bildungsforum zum Saarländischen Schulpreis verabschiedet haben und der wesentliche Ergebnisse der Bildungsforschung aufgreift (siehe www.eltern-fuer-bildung.de). Darin wird u.a. gefordert, das Schulsystem zu öffnen für ein längeres gemeinsames Lernen, alle Schüler individuell zu fördern, flächendeckend echte Ganztagsschulen einzurichten und an den Schulen eine sozialpädagogische sowie schulpsychologische Beratung als Unterstützung des Lernens aufzubauen.

Wir weisen darauf hin, dass auch andere Ländervergleiche erheblichen Nachholbedarf für das Saarland aufzeigen, so die im September 2008 von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder vorgelegte Analyse „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich 2008“. Danach hat das Saarland unter den Bundesländern die höchsten Anteile (21 %) an frühen Schulabgängern, die zweitgrößten Klassen (25,5 Kinder) im Sekundarbereich I, mit die wenigsten Abschlüsse im Sekundarbereich II und die geringsten Anteile der Bevölkerung mit Hochschulabschluss (nur 10 %). Zudem weist das Saarland die wenigsten naturwissenschaftlichen Hochschulabsolventen in Relation zu gleichaltrigen Beschäftigten auf. Die Lehrkräfte an den Grundschulen zählen zu den ältesten im Bundesvergleich. Kein Wunder, wenn man, wie der Vergleich auch zeigt, am wenigsten pro Schüler an allgemein bildenden Schulen ausgibt.

(alle Angaben aus „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich 2008“)