28.09.2019, Medienmitteilung und Newsletter 12/2019
von Fridays for Future, Landesschülervertretung, Landeselterninitiative für Bildung, Landesjugendring, Stiftung Demokratie Saarland, Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik
Junge Menschen haben sich in der Vergangenheit oft genug anhören müssen, dass sie nicht politisch genug seien. Inzwischen stellt es sich ganz anders dar. Sie appellieren leidenschaftlich an die Vernunft, lokale mit internationalen Bedürfnissen zusammenzudenken und demokratische Verfahren einzuhalten, nämlich politische Übereinkünfte zum Erhalt der menschlichen Lebensgrundlagen umzusetzen. Die Jugendlichen engagieren sich. Ihr Aufbruch sollte Anlass sein, grundsätzlicher nachzudenken und neue Wege in der Demokratiebildung zu wagen.
Wir Organisationen im Saarland appellieren auf der Grundlage von Ergebnissen unserer gut besuchten Demokratiekonferenz mit Schüler*innen und Lehrer*innen an die Politik und die Schulpraxis:
Demokratische Umgangs- und Organisationsformen müssen in allen Schulen zur Selbstverständlichkeit und gelebten Praxis werden. Dazu gehören: wertschätzende Schulkultur als Grundlage, Klassenrat, Schülerparlament, Feedback-Praxis, Mitbestimmung der Schüler*innen bei der Schul- und Unterrichtsentwicklung.
In dem Sinn muss das Schulmitbestimmungsgesetz weiterentwickelt und müssen Schüler*innen weitergehende Rechte eingeräumt werden.
Die Schüler*innensprecher in den Schulen werden an einem einheitlichen Wahltag in den Schulen gewählt und schließen sich zu einem „Landesschüler*innenparlament“ zusammen.
Schulmitbestimmungsrecht muss - altersangemessen - Bestandteil des Lehrstoffes werden.
Soziales Engagement, insbesondere für die Vertretung der Schüler*innen, muss im Zeugnis wertgeschätzt werden.
Alle Schulen müssen generell stärker auf Demokratie lernen und erleben ausgerichtet werden.
In allen Schulformen braucht es altersangemessene, verpflichtende ebenso wie freiwillige Angebote zur Demokratiebildung. Zentrale Themen der jungen Menschen müssen in den Schulalltag integriert werden.
In allen Schulen muss Bildung für nachhaltige Entwicklung in ihren Programmen und ihrem Alltag verankert werden.
Bildung für nachhaltige Entwicklung kann nicht in kleinen Teilen gedacht werden, sondern bedarf einer breiten Transformation. Vor allem in ideenreiches, fächerübergreifendes und projektorientiertes Lernen, welches die intrinsische Motivation der Schüler*innen stärkt, sowie in die Lehrer*innenaus- und -fortbildung,
Schülerinnen und Schüler müssen durch individuelle Lernprozesse persönlich Kompetenzen entwickeln können, die sie dazu befähigen, kritische Analysen, fundiertes Urteilen und eigenständiges Handeln in einen Einklang mit der nachhaltigen Entwicklung zu bringen.