Die Landeselterninitiative für Bildung hat die niedrigen Ausgaben des Saarlandes an Personal, Sachaufwand und Investitionen für die Bildung kritisiert. Schulen müssen alle Kinder und Jugendlichen individuell fördern können und dafür das Personal haben, ein flächendeckendes Angebot an echten Ganztagsschulen und kleinere Klassen muss die Landesregierung einrichten sowie an den Schulen eine sozialpädagogische und schulpsychologische Beratung als Unterstützung des Lernens aufbauen. Dafür muss nun mal Geld bereitgestellt werden.
Grundlage dieser Kritik sind die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im heute erschienenen Bildungsfinanzbericht 2008, der vom Statistischen Bundesamt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Kultusministerkonferenz erstellt wurde. Danach gaben die öffentlichen Haushalte 2005 bundesweit durchschnittlich 4 700 Euro für die Ausbildung je Schüler an öffentlichen Schulen aus. Die Ausgaben je Schüler in den Stadtstaaten lagen mit 5 500 Euro deutlich über den Ausgaben in den Flächenländern Ost mit 5 000 Euro und in den Flächenländern West (4 600 Euro). Im Ländervergleich verzeichnete Hamburg mit 5 700 Euro die höchsten Ausgaben je Schüler an öffentlichen Schulen, die niedrigsten Ausgaben wies das Saarland mit 4 300 Euro auf (Tabelle 4.2.4-1). Damit liegt das Saarland heute dort, wo im Durchschnitt die Länder vor zehn Jahren schon waren (Tabelle 4.2.5-1). Während bei allen anderen Bundesländern zusammengenommen die Ausgaben je Schüler für Personal, Sachaufwand und Investitionen von 1995 bis 2005 um 13 % gesteigert wurden, sind im Saarland nur 2,38 % mehr investiert worden.
Der Bildungsfinanzbericht 2008 erfasst über die Ist-Ausgaben der Jahre 1995 bis 2005 hinaus auch einen Vergleich der vorläufigen Ist-Ausgaben bzw. der Haushaltsansätze bis ins Jahr 2008 (Tabelle 4.2.1-1). Nimmt man die Summe der öffentlichen Ausgaben der anderen Bundesländer aus dem Jahr 2000, im dem zum ersten Mal der PISA-Vergleich angestellt wurde, und vergleicht sie mit den Ansätzen im Jahr 2008, dann ergibt sich in den anderen Ländern ein Mehr von 11,5 %, im Saarland allerdings nur 8,45 %.
Den Bildungsfinanzbericht 2008 finden Sie im Internet zum Download hier.