Newsletter 15/2015, 29.12.2015
Am 17. Dezember 2015 haben die Kultusministerkonferenz und der Bund den Bildungsfinanzbericht 2015 veröffentlicht. Er analysiert die abgeschlossenen Haushalte der Bundesländer und ihrer Kommunen aus dem Jahr 2012 (Ist-Zahlen) und die für das Haushaltsjahr 2015 veranschlagten Mittel (Soll-Zahlen). Die Landeselterninitiative für Bildung hat den Bericht wie jedes Zahl nach bestimmten Kennzahlen ausgewertet.
Immer noch nicht haben die Schulen im Saarland den Stellenwert beim Einsatz der Steuern der Bürgerinnen und Bürger für staatliche Aufgaben, der ihnen für die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen zukommen müsste.
Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Landeshaushalt 2015 ist mit 26,7% der niedrigste aller Flächenländer (Durchschnitt westliche Flächenländer 40,2 %, östliche Flächenländer 34,2 %, Sollzahlen 2015).
Land, Kreise und Kommunen zusammen stellten an öffentlichen Bildungsausgaben am viertwenigsten von allen Bundesländern bereit (1 279 € je Einwohner; Sollzahlen 2015). Bezogen auf die Bildung junger Menschen unter 30 Jahren liegt das Saarland auf Platz 11 aller Bundesländer (4 612 € je Einwohner unter 30 Jahren; Sollzahlen 2015).Und mit 5.800 Euro speziell je Schüler an öffentlichen Schulen liegt das Land im Jahr 2012 (Ist-Zahlen) wie in den Jahren davor weiterhin auf dem drittletzten Platz aller Bundesländer.
Der Bildungsfinanzgericht zeigt, dass Saarländer gegenüber den Einwohnern anderer Länder Bildungsnachteile haben und das Land auch in den letzten Jahren noch nicht wesentlich aufgeholt hat. Die Landesregierung muss sich einfach mehr anstrengen.
Alle Nachweise für die statistischen Auswertungen unter Kennzahlen zur Bildungspolitik auf unserer Internetseite http://www.eltern-fuer-bildung.de/Downloads.273.0.html
Ein Forum zur Gemeinschaftsschule veranstalten die Arbeitskammer des Saarlandes zusammen mit der GEW Saarland, der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule und der Landeselterninitiative für Bildung am Dienstag, 26. Januar 2016 um 18 Uhr im großen Saal der Arbeitskammer des Saarlandes in der Fritz-Dobisch-Straße 6-8, 66111 Saarbrücken.
Im Mittelpunkt des AK-Forums steht die Frage, welche Bedingungen und Kriterien notwendig und tatsächlich sinnvoll sind, damit sich die Gemeinschaftsschule als gleichwertige, aber profilspezifische Säule neben dem Gymnasium nachhaltig etablieren kann.
Demnächst mehr dazu!
Sagt der Journalist Armin Himmelrath, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Saarland in ihrem letzten Newsletter mitgeteilt hat. Ein vielleicht auch für unsere Newsletterabonnenten interessanter Meinungsbeitrag.
Himmelrath hat sich mit dem Nutzen von Hausaufgaben befasst. Sein Ergebnis: Sie bringen nichts und sind deshalb Zeitverschwendung. Er forderte im Deutschlandfunk stattdessen selbstständige Lernphasen für Kinder im schulischen Umfeld. Der Widerstand gegen die Abschaffung von Hausaufgaben sei aber groß.
http://www.deutschlandfunk.de/bildung-die-wissenschaft-ist-eindeutig-hausaufgaben-sind.694.de.html?dram%3Aarticle_id=340402