Willkommen / Fragen und Antworten zur Bildungspolitik 2022-2027 vor der Landtagswahl 2022 / Ethik
Fragen und Antworten zur Bildungspolitik 2022-2027 vor der Landtagswahl 2022 / Ethik

"Initiative ergreifen ● Probleme öffentlich machen ● Bildungspolitik kritisch begleiten", das ist unser Motto. Wir, die Landeselterninitiative für Bildung, setzen uns seit Jahren ein für gelingende Schulen.

Deshalb haben wir Fragen zur Bildungspolitik 2022-2027 im Saarland vor der Landtagswahl 2022 an die Landesvorsitzenden von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und bunt.saar gestellt. Dabei haben wir uns auf neun ganz spezielle Fragen beschränkt und um sehr konkrete, kurze Antworten gebeten. Die Fragen und Antworten geben wir hier unverändert, wörtlich wieder.

 

Ethik

Allen Schülerinnen und Schülern des Saarlandes soll künftig immer ein Angebot der Werteerziehung gemacht werden – auch jenen, die am bestehenden Religionsunterricht nicht teilnehmen möchten oder sollen. Wir fordern daher die Einführung des Fachs Ethik an der Grundschule, die Ausbildung von Fachlehrern hierfür und die flächendeckende Versorgung an weiterführenden Schulen.

Was meinen Sie dazu? Was wollen Sie in dieser Hinsicht tun?

 

SPD:

Jedes Kind hat das Recht, sich im geschützten Raum mit seiner Religionszugehörigkeit auseinanderzusetzen. Der Religionsunterricht ist grundgesetzlich geschützt. Mit der Ausweitung des Ethik-Unterrichts bereits ab Klasse 5 und der Einführung des Modellversuchs Islamischer Religionsunterrichts haben wir eine Lücke geschlossen und ein breites Angebot geschaffen, das Kindern und ihren Eltern die nötige Wahlfreiheit ermöglicht. Daran halten wir fest.

Nicht zuletzt muss unser Bildungssystem angesichts der aktuellen Gefährdungen unserer Demokratie durch fremdenfeindliche und rassistische Angriffe gestärkt werden, um den Wert unserer Demokratie von Kindesbeinen an durch entsprechende Angebote im Bereich der Menschenrechts- und Toleranzerziehung zu vermitteln. In Lehrplänen sollten Kompetenzen im Bereich der Demokratieerziehung, der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und im geistes- und naturwissenschaftlichen Fächerkanon weiter vertieft werden, was insbesondere im fächerübergreifenden und ganzheitlichen Lernen der Grundschule von Bedeutung ist.

 

CDU:

Die CDU Saar sieht keine Notwendigkeit, Ethik an der Grundschule als eigenes Fach zu etablieren. Die Kernaufgabe grundschulischer Bildung ist die Vermittlung von Lese- und Schreibkompetenzen sowie weiterer Grundfertigkeiten wie der des Rechnens. Weitere pädagogischen Aufgaben werden zudem durch die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer fächerübergreifend vermittelt.


Nicht mehr in den Landtag gewählt:

Die Linke:

Das fordern wir schon lange. Wir unterstützen es, dass schon ab Klassenstufe eins Ethikunterricht angeboten wird. Perspektivisch plädieren wir für die Einführung des Schulfachs „Lebensgestaltung – Ethik – Religionskunde“ (LER) nach Brandenburger Vorbild.

 

FDP:

Wir Freie Demokraten wollen außerdem, dass in Zukunft an Grundschulen zwischen konfessionellen Angeboten und Ethikunterricht gewählt werden kann. Außerdem soll deutschsprachiger Islamunterricht an Schulen angeboten werden. Wir unterstützen die vielfältigen Angebote des bekenntnisorientierten Religionsunterrichts. Darüber hinaus müssen gleichberechtigt nichtreligiöse Überzeugungen berücksichtigt werden.

 

Bündnis 90/Die Grünen:

Auch wir fordern neben dem verfassungsmäßig festgelegten konfessionellen Religionsunterricht die Einführung/ Weiterführung von Ethikunterricht in allen Schulformen, auch in der Grundschule, um alternativ dazu eine Werteerziehung außerhalb des Religionsunterrichtes anbieten zu können. Die Ausbildung geeigneter Fachlehrer*innen kann durch Fortbildungsmaßnahmen interessierter Lehrkräfte gewährleistet werden.

 

bunt.saar:

Wir stehen voll hinter dieser Forderung und würden uns im Landtag für deren Umsetzung einsetzen, zur Not auch auf Kosten der bestehenden Religionsangebote.