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Landeselterninitiative für Bildung zum Schulstart

Die Landeselterninitiative für Bildung blickt einerseits angesichts eingeübter Hygienestandards und zusätzlicher Vorsichtsmaßnahmen wie Vorabtests zuversichtlich auf den Start ins neue Schuljahr. Sorgen ganz allgemein macht den Eltern aber, dass sich nicht genug Menschen impfen lassen und deshalb Schulen wieder Einschränkungen hinnehmen müssen. Es sollten deshalb an allen Schulen in den ersten Wochen des Schuljahres Informationsveranstaltungen für Schüler und Eltern mit Fachärzten stattfinden und Impfangebote abseits der Schule und zeitlich nach Schulschluss aufgebaut werden. Die Ständige Impfkommission habe mit ihrer Empfehlung für eine Impfung ab 12 Jahren sicher vielen Eltern eine Last genommen. Es gelte nun, die Impfbereitschaft durch gute, vertrauenswürdige Aufklärung von Schülern und Eltern noch zu erhöhen.

Hoffnung setzt die Initiative darauf, dass nun wirklich, wie vielfach betont, den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen höchste Priorität eingeräumt wird, da sie in der Vergangenheit auf viele Freiheiten und Möglichkeiten der Persönlichkeitsentfaltung verzichten mussten. Kinder brauchten neben familiären auch vollkommen selbstverständlich staatliche Strukturen, die ihnen Halt geben mit Bildung, Erziehung und sozialen Gemeinschaften.

Jedem Kind, jedem Jugendlichen möge es im kommenden Schuljahr gelingen, seine Bildungsbiografie erfolgreich fortzusetzen, sowohl bei den Lerninhalten als auch bei seiner kognitiven und sozialen Entwicklung, schreibt die Elterninitiative in einer Mitteilung. Sie setze darauf, dass es das Schulsystem zudem schafft, die Kinder und Jugendlichen, die am stärksten von der Krise getroffen wurden, aufzufangen, sie zu unterstützen und ihnen wieder eine Perspektive zu geben.
"Wir begrüßen dazu grundsätzlich die Entscheidung der Bildungsministerin, die von Bund und Land bereitgestellten, zusätzlichen finanziellen Mittel schulspezifisch und auch nach sozialen Gesichtspunkten einzusetzen, die Schulsozialarbeit auszubauen und damit schuleigene Konzepte mit mehr Personal in einer Summe von 400 Stellen zu ermöglichen, wenn auch befristet bis 2022", teilt die Elterninitiative mit.

Forderungen speziell:

a) Wir halten ein Fortbildungsangebot für Lehrkräfte unter Einbeziehung des Schulpsychologischen Dienstes für erforderlich, um ein Frühwarnsystem zu entwickeln, das für auftretende psychische Probleme sensibilisiert.

b) Wir brauchen einen personell besser ausgestatteten Schulpychologischen Dienst.Hier müssen die Landkreise nachbessern. Eine Psychologin kommt im Saarland auf 5 000 Schüler und 400 Lehrer.  Das ist zwar KMK-Standard, der aber von 1973 stammt. Der fachliche Standard ist heute ein anderer. Bei vergleichbaren Industrienationen bei 1 : 1 000 bis maximal 1: 2 000 (Dänemark 1 : 800). (Quelle: Arbeitskammer des Saarlandes, Bericht an die Regierung des Saarlandes 2021, S. 241)

c) Für die Landeselterninitiative für Bildung ist die Senkung des Klassenteilers für Grundschulen auf 25, die Bildungsministerin Streichert-Clivot entschieden hat, ein erfreulicher Fortschritt mit nachhaltiger Wirkung. In kleineren Klassen können Lerndefizite und individuelle Probleme von Schülern rascher und klarer erkannt und umfassender und gründlicher aufgearbeitet werden, was nach der Pandemie um so mehr gebraucht wird. Hier hoffen wir auf Fortsetzung auch in den weiterführenden Schulen.

Was sollten die Schulen tun, um den Lern- und Entwicklungsrückstand vieler Kinder und Jugendlichen so schnell wie möglich aufzuholen?

Für jedes Kind ein individuelles Bildungsangebot! Auf der Basis von (verpflichtenden) Entwicklungs- und Lernstandserhebungen.

Bei der Förderung der Basiskompetenzen fachliches Lernen mit überfachlichen Zielen verbinden. Die Stärkung der personalen und sozialen Kompetenzen in den Mittelpunkt rücken, um wieder Freude am Lernen zu ermöglichen und Selbstvertrauen aufzubauen.

Eine nachhaltige Sprachförderung zum Erlernen der deutschen Sprache, durch frühe Sprachdiagnostik und den Ausbau sprachlicher Bildung als fester Bestandteil der Nachmittagsbetreuung.

Flexibilität für die Schulen hinsichtlich der Umsetzung der Lehrpläne, nach dem Leitgedanken des exemplarischen Lernens. D.h. vermitteln von grundlegenden Sinnzusammenhängen durch die beispielhafte Erarbeitung gut gewählter Themen der jeweiligen Fächer.

An Wochenenden und in Herbstferien zusätzliche, für alle offene Lernangebote in kleinen Gruppen.
(Ausführende: entweder Lehrkräfte, die sich bereit erklären; Lehramtsanwärter, Studenten, die dafür zusätzliche Credit-Points erhalten; pensionierte Lehrkräfte)

Dazu aktive Einbeziehung der verschiedenen Träger im Sozialraum der Schule, Bildungsbündnisse eingehen mit ihnen und vorhandene vielfältige Lernorte nutzen.