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Landeselterninitiative für Bildung zur Diskussion um G 9

"Was wir in der Bildungspolitik brauchen, ist in erster Linie die Bereitschaft, mehr Personal zu finanzieren, und es nach Gesichtspunkten von Chancengerechtigkeit einzusetzen." Das sagte die Landeselterninitiative für Bildung zur Initiative der CDU zur Rückkehr zu G 9. Generell müsse die seit Jahren andauernde strukturelle Unterfinanzierung des Bildungswesens beendet werden. Denn das Saarland (Land, Kreise, Kommunen) stelle an öffentlichen Bildungsausgaben am wenigsten von allen Bundesländern bereit. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Landeshaushalt sei seit Jahren der niedrigste aller Flächenländer (Quelle: Bildungsfinanzbericht vom Dezember 2021). Bei der Personalverteilung schließlich müssten die wegen der sozialen Lebensumstände ihrer Schüler sehr unterschiedlichen Ausgangslagen sowie pädagogischen Herausforderungen für Schulen und ihr individueller Bedarf an Professionen berücksichtigt werden. Hier zeigten Statistiken, dass die Gemeinschaftsschulen und beruflichen Schulen im Hintertreffen sind.

Gut findet die Landeselterninitiative für Bildung was das Gymnasium anbetrifft, dass "neue gesellschaftliche Begebenheiten wie Digitalisierung, Globalisierung und eine größere Bedeutung der Mehrsprachigkeit" Berücksichtigung finden sollen. Es bringe aber insoweit keinen Fortschritt, wenn dabei das in der Kultusministerkonferenz geregelte "Gesamtstundenvolumen von mindestens 265 Jahreswochenstunden ab der Jahrgangsstufe 5 bis zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife" statt auf acht Jahre zu komprimieren (wie in G 8 geschehen) zukünftig auf neun Gymnasiumsjahre gestreckt wird. Mehr Schulstunden und somit mehr Lernzeit in der Schule seien damit noch nicht geschaffen. "Deshalb wüssten wir gern mehr über die Ausgestaltung von G 9", so die Landeselterninitiative für Bildung. Wir würden es aber schon mal gut finden, wenn die Regierung für die Personalzumessung der Gymnasien eine Klassengröße von 25 in den Stufen 5 und 6 sowie eine Größe von 27 in den Stufen 7 bis 9 einführte (das hatte die Koalition im Vertrag für die Regierungszeit 2012-2017 vorgesehen, aber nicht umgesetzt, und im aktuellen Koalitionsvertrag nicht mehr aufgegriffen). So allein entstünde mehr Zeit für die Lehrkräfte, sich individueller um die Schülerinnen und Schüler kümmern zu können.

Die von der CDU geplante Verbindlichkeit der Schullaufbahnempfehlung am Ende der Grundschulzeit oder Tests für den Zugang zum Gymnasium lehnt die Landeselterninitiative für Bildung strikt ab, weil "es zur sozialen Spaltung führe". Die mit Ausgabe des Halbjahreszeugnisses der Klasse 4 ausgesprochene Empfehlung und das verpflichtend stattfindende Beratungsgespräch reichten aus, sie könnten durch eine "qualifizierte Beratung" durch das Gymnasium im Rahmen der Anmeldung ergänzt werden.