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Der Saarländische Schulpreis / Preisträger / Preisträger 2012/2013 - Gemeinschaftsschule Freisen

Preisträger

(Preis 4.000 Euro)

Gemeinschaftsschule Freisen

 

Leiter: Rolf Mohr
www.ers-freisen.de
E-Mail: ers.freisen@t-online.de
Telefon: 06855 7992 

 

Laudatio der Jury

Prof. Dr. Jörg Schlömerkemper
ehemaliger Professor für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift PÄDAGOGIK; aus Göttingen

"Die Jury war beeindruckt von einer Schule, in der alle – die Lehrenden, die Schülerinnen und Schüler, die Eltern und die Schulleitung sowieso – sich sehr wohl fühlen. Auch eindringliche Nachfragen haben keine Kritik hervorlocken können. Und tatsächlich: Auch als Besucher fühlt man sich an dieser Schule gleich gut aufgenommen. Man wird freundlich begrüßt, alle Türen stehen offen, jeder gibt die erbetenen Auskünfte. Und wenn man die Schülerinnen und Schüler beim Lernen beobachtet, sieht man eifrige, engagierte und zufriedene junge Menschen. Sie wissen immer, was sie als Nächstes lernen sollen, und sie können meistens selbst feststellen, ob sie können, was sie können sollen. Und wenn es einmal nicht gleich klappt, sind die Lehrerinnen und Lehrer jederzeit – und auch über ihre regulären Dienstpflichten hinaus – bereit zu helfen, etwas noch mal zu erklären und so lange zu üben, bis es ‚sitzt‘.  Auch die Eltern werden über die Lernentwicklung ihrer Kinder regelmäßig informiert. Bildung und Erziehung der Kinder werden als gemeinsame Aufgabe verstanden.

Wie schafft diese Schule das? – Ganz wichtig ist dafür offensichtlich ein pädagogisches Konzept, in dem die intensive Förderung aller (aller!) Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt steht. Jedes Kind soll so „angenommen“ werden, wie es als Persönlichkeit auftritt und es soll in seinem Lernen so herausgefordert werden, dass es die bestmöglichen „Kompetenzen“ – also „Leistungen“ und am Ende auch Noten – erreicht. Gleichwohl ist es wichtig, dass alle in der Klassen-Gemeinschaft zusammen bleiben. Vielfältige und wechselnde Lernmethoden lassen die Einzelnen selbstständig arbeiten, sie können dies mit Partnern austauschen, Fragen klären und sich ergänzen und oft werden Ergebnisse in Gruppen auf den Punkt gebracht und dann vor der Klasse präsentiert. Das ist alles sehr lebendig, anregend und erfolgreich. So oft es geht, wird der „Stoff“ auf die „Lebenswelt“ der Kinder bezogen, so dass sie merken, dass sie nicht nur für die Schule oder die Noten lernen, sondern dass sie durch das erworbene Wissen und Können für ihr Leben bereichert werden.Beeindruckt hat die Jury auch, dass die Schule als ein „Gemeinwesen“ erscheint. Alle ziehen an einem Strang (in dieselbe Richtung natürlich). Dabei werden unterschiedliche Kräfte genutzt. Am gemeinsamen Ziel wird durchaus auf verschiedenen Wegen gearbeitet. Jede Lehrkraft setzt eigene Schwer-punkte, aber das bleibt eingebunden in das gemeinsam erarbeitete Konzept. Es ist wie in einem guten Orchester: So wie da nicht jeder nach einer eigenen Melodie ins Horn blasen kann, muss das Ganze gut koordiniert sein. Jeder hat seine eigene Stimme, aber es klingt erst gut, wenn alles zusammen passt. Und dazu braucht man letztlich immer einen, der das Ganze zusammenhält und z.B. darauf achtet, dass der Takt eingehalten wird. Das ist an dieser Schule offenbar der Fall – und zwar so gut, dass sich alle dem Taktgeber gern anschließen. Denn der macht das so konsequent, aber auch so freundlich und mit Verständnis für jeden einzelnen, dass sich alle –  wie eingangs gesagt – an dieser Schule sehr wohl fühlen.

Und weil das an dieser Schule so ist und damit andere Schulen auf diese aufmerksam werden, verleiht die Jury einen Saarländischen Schulpreis an die Gemeinschaftsschule Freisen."