Personalisierung
Die sehr unterschiedlichen Ausgangslagen und pädagogischen Herausforderungen für Schulen müssen systematisch und nachvollziehbar berücksichtigt werden; d.h. ihr individueller Bedarf an Professionen muss systematisch sowie verlässlich festgestellt werden. Anhand landesweit einheitlicher, messbarer Kriterien wie z. B. schulgenauer Daten zu den sozialen Lebensumständen der Kinder und Jugendlichen.
Wie stehen Sie zu dieser Forderung? Was wollen Sie in den nächsten fünf Jahren tun, um die Personalisierung von Schulen (in herausfordernden Lagen) zu verbessern?
SPD
Jedes Kind ist anders. Und Schule ist nicht gleich Schule. Die Belastung für die pädagogischen Fachkräfte in unseren Schulen ist zunehmend abhängig von sehr konkreten Umständen vor Ort. Vor allem sogenannte „belastete Schulen“ werden wir weiter entlasten. Ressourcen müssen stärker nach den jeweiligen Anforderungen bemessen werden. So haben wir bereits alle Grundschulen entlastet, wenn sie im Ganztag arbeiten, über eine Dépendance verfügen oder eine besondere Belastung aufweisen. Zur gerechteren Personalisierung mit Lehrkräften und anderen Professionen sind Kriterien und Indices zu entwickeln, die eine angemessene Versorgung ermöglichen.
CDU
Im Sinne des Rechts auf Privatsphäre und aus Gründen des Datenschutzes lehnen wir es als CDU Saar ab, private Daten von Kindern und Jugendlichen bezüglich ihrer sozialen und damit auch finanziellen Lebensumstände zu erfassen und den Schulen zur Verfügung zu stellen.
Im Bereich der Grundschule wollen wir eine Fachkräfteoffensive, um die Mangelsituation an allen Grundschulen zu beheben. Daher werden wir in der kommenden Legislaturperiode die Anzahl der Studienplätze für das Lehramt an Grundschulen an der Universität des Saarlandes erhöhen. Des Weiteren planen wir eine Fachkräfteoffensive für das Lehramt an Förderschulen. Im Bereich der Förderschullehrkräfte herrscht bundesweit ein riesiger Fachkräftemangel. Für die Stärkung der Förderschulen und die Umsetzung der Inklusion muss hier dringend nachgesteuert werden.
Wir werden darüber hinaus ein neues Studienangebot an der Universität des Saarlandes schaffen: Dem bundesweiten Mangel an Förderschullehrkräften muss eine bundesweite Ausbildungsoffensive gegenübergestellt werden. Vor diesem Hintergrund ist es unser Ziel, für das Saarland einen eigenständigen Studiengang für das Lehramt an Förderschulen einzurichten
Wir planen zuletzt auch eine Werbekampagne „Förderschullehramt“: Gerade in diesem Bereich brauchen wir für eine gelingende Fachkräfteoffensive, aber auch eine spezielle Werbekampagne, die die breiten Möglichkeiten für das Lehramt an Förderschulen in den Fokus rückt und die Bedarfe bekannt macht.