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Zur Rückkehr zu G 9 an Gymnasien im Saarland

16.07.2022, Medienmitteilung

Die Landeselterninitiative für Bildung begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, ab den jetzigen und und ab den neuen Klassen 5 an Gymnasien zu G 9 zurückzukehren. "Wir sehen darin die Gelegenheit, den Blick auf die Qualität von Unterricht und Lernen an Gymnasien sowie die Inhalte zu lenken. Dorthin müssen in erster Linie Personal und Kräfte investiert werden, um die Verlängerung der Zeit bis zum Abitur auch zu nutzen", teilte die Initiative mit. Die Gymnasien müssten wegen der Fülle der Lerninhalte und zunehmender Heterogenität ihrer Schülerschaft individuelle Förderung als vorrangiges Ziel ansehen und die Schul- und Unterrichtsgestaltung mehr an den Lernvoraussetzungen und Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler orientieren, so wie es für die Gemeinschaftsschulen per Verordnung bereits bestimmt ist. "Nicht zuletzt müssen unsere Kinder auch auf die Herausforderungen heutiger und künftiger Arbeitswelten vorbereitet werden und zu lebenszuversichtlichen, verantwortlichen, politikfähigen Bürgerinnen und Bürgern unseres demokratischen Gemeinwesens heranwachsen können.", so die Elterninitiative.

In den Beteiligungsprozess des Bildungsministeriums hat die Landeselterninitiative für Bildung Forderungen für folgende Qualitätsverbesserungen eingebracht:

  • Mehr Lehrkräftezeit und -kompetenz für individuelle Förderung und auch Forderung, für Wiederholung und Vertiefung sowie praktische Anwendung
  • Eine - verpflichtend - systematische, modular aufgebaute Fortbildung der Schulleitungen sowie Lehrkräfte für begabungsgerechten Unterricht
  • Überprüfung der Lehrpläne auf Erforderlichkeit der Inhalte und mögliche fä-cherübergreifende Synergieeffekte
  • Vermittlung grundlegender Kenntnisse über gesunde und nachhaltige Le-bensweise
  • Einführung des Fachs Informatik
  • Ethik als obligatorisches Angebot
  • Mehr Demokratie lernen und Demokratie erfahren
  • Mehr Zeit und Gelegenheiten für Schülerinnen und Schüler, den Dingen auf den Grund zu gehen sowie den Unterrichtsstoff zu vertiefen und zu reflektieren; vor allem in der Mittelstufe
  • Überfachliche Kompetenzen vermitteln und eine breite Persönlichkeitsbildung gewährleisten
  • Den Schülerinnen und Schülern mehr Raum für eine individuelle Themenauswahl je nach Begabung und Neigung einräumen; Freiräume schaffen, Themen zu vertiefen
  • Einführung bzw. Verstärkung von Projektarbeit, außerschulischem Lernen und Modularisierung
  • Mehr wissenschaftliches Arbeiten lehren
  • Verstärkung der Berufsorientierung
  • Die Möglichkeit eröffnen, dass Schülerinnen und Schüler das Abitur in acht Jahren erreichen können. Dazu die Voraussetzungen für eine individuelle Wahl der Schülerinnen und Schüler schaffen (z.B. durch die Option, nach der zehnten Klasse in die Qualifikationsphase einzusteigen, wozu zuvor entsprechende zusätzliche Lern- und Fördereinheiten in der Mittelstufe angeboten werden).
  • Ebenso zusätzliche Lern- und Fördereinheiten in der Mittelstufe anbieten, wenn die 11. Klasse für einen Auslandsaufenthalt genutzt werden soll.
  • Schaffung eines Angebots an Gymnasien als echte Ganztagsschulen, an denen die Lernzeit größer und besser rhythmisiert ist
  • Schulsozialarbeit als fester Bestandteil im Funktionsteam der Gymnasien