1. Preisträgerin des diesjährigen Saarländischen Schulpreises ist die Grundschule Saarbrücken Am Ordensgut. Die Jury würdigte die Schule bei der Festveranstaltung am Dienstag dieser Woche (23.6.2009) in der Saarbrücker Congresshalle für ihre herausragende pädagogische Leistung. „Neben gemeinsamem Lernen stehen die individuelle Bildung und Förderung im Vordergrund. Ob es sich um besonders schnell lernende, hochbegabte Kinder handelt oder um Kinder mit anderer Muttersprache als Deutsch oder um lernschwache Kinder - der offene, schülerzentrierte Unterricht berücksichtigt sie alle mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen.“, sagte Prof. Alfred Sander, Universität des Saarlandes, in der Laudatio der Jury. Das große Engagement der Schule für die Integration behinderter Kinder verdiene besondere Heraushebung. Die Schule erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro.
2. Preisträgerin (6.000 Euro) wurde die Erweiterte Realschule Freisen. "Gradlinige Konzeptorientierung, der Wille zu Veränderung, freundliche Wertschätzung für Erwachsene und Heranwachsende und die Bereitschaft, alle mitzunehmen und niemanden zurück zu lassen, haben die Schule umgebaut", stellte Gerd Wagner, ehemaliger Leiter der Gesamtschule Bellevue, für die Jury heraus. Die Schulleitung und einzelne Lehrergruppen hätten sich in deutschen Reformschulen umgeschaut.
Zwei Anerkennungspreise (je 2.000 Euro) erhielten die Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle und die Erweiterte Realschule Saarbrücken-Klarenthal.
Im seinem Festvortrag ging Prof. Dr. Jörg Schlömerkemper der Frage nach „Wie können gute Schulen besser werden?“ Schlömerkemper, der bis 2008 an der Goethe-Universität Frankfurt Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik lehrte, zeichnete ihre Gestalt damit, dass sie „viele interessante Projekte entwickeln, in denen die Schülerinnen und Schüler sich auch außerhalb des regulären Fachunterrichts erproben können, dass Lernsituationen geschaffen werden, in denen sich alle Kinder mit ihren unterschiedlichen Lernmöglichkeiten optimal entfalten können und dass alle Kinder mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften gleich wichtig sind, sich in der Schulgemeinschaft frei entfalten können und sich dort von Montag bis Freitag pudelwohl fühlen“.
Der mit 20 000 Euro dotierte Saarländische Schulpreis wurde in diesem Schuljahr zum zweiten Mal von der Stiftung Demokratie Saarland und der Landeselterninitiative für Bildung in Kooperation mit der Landesschüler- sowie der Landeselternvertretung ausgeschrieben. „An einigen Schulen tut sich im Alltäglichen oder auch in mutigen Unternehmungen viel mehr als die Öffentlichkeit weiß. Der Schulpreis dient dazu, auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen, sie anzuerkennen und sie für andere Schulen wirksam werden zu lassen. Wir wollen den Möglichkeitssinn wecken und Impulse in der Schulentwicklung im Saarland setzen, indem wir Schulen hervorheben, denen bei allen Schwierigkeiten und aller Unterschiedlichkeit ihrer Rahmenbedingungen Besonderes gelingt: Sie schaffen es, für Leistung und Kreativität zu begeistern, Lernfreude und Lebensmut zu stärken und zu Fairness und Verantwortung zu erziehen", betonten Bernd Rauls und Bernhard Strube, die Leiter des Projekts.
Zum download:
- die vollständigen Laudationes mit Kontaktdaten von Schulen und Jury sowie Qualitätskriterien des Preises
- Festvortrag „Wie können gute Schulen besser werden?“, Prof. Dr. Jörg Schlömerkemper, bis 2008 Professor für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main