22.07.2022, Medienmitteilung

Die Landeselterninitiative für Bildung begrüßt den Kurs von Bildungsministerin Streichert-Clivot, bei der Stundentafel der G9-Reform 178 Jahreswochenstunden für die Klassen 1 bis 10 zur Planungsgrundlage zu machen, als gute Balance. Zum einen schaffe eine Kürzung der täglichen Unterrichtsstunden den Schülern mehr persönliche Freiräume und Entlastung. Zum anderen eröffne die Erweiterung um ein Jahr mit ihren zusätzlichen Unterrichtsstunden mehr individuelle Förderung, aber auch individuelle Forderung, mehr Vertiefung, praktische Anwendung und außerschulisches Lernen. Nach dem von der Ministerin im Beteiligungsforum am 21. Juli vorgelegten Entwurf einer Stundentafel soll der Unterricht auf 28 Unterrichtsstunden (zu 45 Minuten) in den Klassen 5 und 6, auf 30 in 7 bis 9 und auf 32 in der 10. Klasse begrenzt werden, gegenüber bisher 30 in 5 und 6, 32 in 7, 33 in 8 und 34 in Klasse 9. Es sei kein Fortschritt, wenn die Lehrpläne, abgesehen vom neuen Pflichtfach Informatik, mit weiter mehr Stoff gefüllt würden, sondern es müssten Rahmenbedingungen zur Vermittlung überfachlicher Kompetenzen und Gewährleistung einer breiten Persönlichkeitsbildung geschaffen werden sowie für eine Profilierung des Unterrichts im Hinblick auf heutige und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen.

Ob die Rückkehr zu G 9 über die Verlängerung der Schulzeit hinaus eine wirkliche Reform des Bildungsgangs zum Abitur wird, wird sich daran erweisen, wie die Lehrplankommissionen die Leitlinien des Ministeriums für den neunjährigen Bildungsgang des Gymnasiums in die neuen Lehrpläne übertragen und wie sie dann tatsächlich an den Schulen gelebt werden. Wir bleiben in Erwartung.