Willkommen / Der Saarländische Schulpreis / Preisträger / Saarländischer Schulpreis für Persönlichkeitsentwicklung und Bildung 2022/2023 - Berufsfachschule der Günter-Wöhe-Schulen für Wirtschaft Saarbrücken
Der Saarländische Schulpreis / Preisträger / Saarländischer Schulpreis für Persönlichkeitsentwicklung und Bildung 2022/2023 - Berufsfachschule der Günter-Wöhe-Schulen für Wirtschaft Saarbrücken

Saarländischer Schulpreis für Persönlichkeitsentwicklung und Bildung

(Der Preis ist verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, gestiftet von der Schirmherrin Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot)

Berufsfachschule der Günter-Wöhe-Schulen für Wirtschaft Saarbrücken

www.gws-sbr.de

Laudatio der Jury - Ingrid Kaiser
ehemalige pädagogische Leiterin der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden (Preisträger Deut. Schulpreis 2007), Beraterin und Fortbildnerin für Unterrichts- und Schulentwicklung, 2006 bis 2019 Mitglied der Vorjury des Deut. Schulpreises; Frankfurt

„Die Günter-Wöhe-Schulen für Wirtschaft haben sich vorrangig mit ihrer Berufsfachschule zum Saarländischen Schulpreis beworben. In diesem Bereich haben sie in den vergangenen drei Jahren das Lernen der Schülerinnen und Schüler und das Unterrichten der Lehrenden konsequent neu gestaltet.

Schon beim Rundgang über den Campus beeindruckt das Aussehen der Räumlichkeiten: saubere Flure, nirgends Schmierereien, gepflegte Aufenthaltsflächen, an denen Schülergruppen miteinander diskutierten und arbeiteten, und trotz sehr kleiner Klassenräume eine bemerkenswerte Ordnung. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund beträgt ca. 70% mit Staatsangehörigkeiten aus 42 Nationen. Damit ist eine große Anzahl unterschiedlicher Lebensstile, sozialer Verhältnisse, Glaubens- und Wertvorstellungen und kultureller Orientierungen versammelt.

Die Schule hat sich vor drei Jahren bei der Umwandlung von einer Handelsschule in die Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung zur Aufgabe gemacht, eine klare Struktur herzustellen, die von respektvoller und aufmerksamer Kommunikation und Kooperation geprägt ist ‒ eine weitreichende Transformation der schulischen Arbeit. Gelungen ist diese Entwicklung durch ein aktives Schulleitungsteam und engagierte Mitarbeiter*innen, die Gewohntes hinterfragen, sich dem Neuen öffnen und Visionen für die Zukunft umsetzten. In eingehenden Gesprächen mit Partnerinnen und Partnern der Schule, mit Eltern, Schülerinnen und Schülern, Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen wird dies eindrucksvoll bestätigt.

Die Schule hat ein positives Lernklima geschaffen, das den Jugendlichen optimale Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet, und eine Atmosphäre hergestellt, in der sich alle angenommen und unterstützt fühlen. Sie hat Strategien entwickelt, die den Interessen und Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht werden und das Lernen dieser Jugendlichen bei z.T. sehr unterschiedlichen Voraussetzungen fördern. Grundlage  dieses Bemühens ist eine Beziehungsarbeit, der Aufbau einer Vertrauensbeziehung, die die Persönlichkeit eines jeden Schülers und einer jeden Schülerin stärkt. Dies gelingt in gegenseitiger Anerkennung sowie einem respektvollen Umgang mit den Jugendlichen, den Kolleg*innen, den Kooperationspartner*innen und den wichtigen Hilfskräften, wie Assistent*innen, den Sozialarbeiter*innen, dem Seelsorger und dem Sprachförderer. Diese Wertschätzung, Gesprächsbereitschaft, Achtsamkeit, Offenheit und die vielen Hilfen bei schulischen und privaten Fragen und Problemen sind ständig zu spüren. Die Jugendlichen werden bei ihrer Berufsorientierung individuell begleitet und darin unterstützt, nach vorausgegangenen schwierigen, teilweise verletzenden Erfahrungen in der Familie oder während ihrer Schulzeit wieder Zuversicht und Selbstvertrauen zu gewinnen. Jeder Schüler, jede Schülerin wird aufgrund seiner/ihrer Fähigkeiten und Interessen zu einem individuellen Berufsweg begleitet: durch Erfahrungen mit Praktika eine geeignete Lehrstelle zu finden oder einen weiterführenden Übergang oder Abschluss zu erreichen. Mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler strebt einen höheren Bildungsabschluss an. In großer Offenheit wird über schulische Erfolge, auch über Probleme und Pläne ihrer zukünftigen Schul- und Berufslaufbahn gesprochen.

Nach ihrer jungen Entwicklungsgeschichte braucht die Schule noch Zeit für konsequente Veränderungen der Lern- und Unterrichtssituationen, also unterschiedliche Strategien des Lernens zu entwickeln und den Unterricht so zu gestalten, dass er bei allen Jugendlichen ‒ ihren Möglichkeiten und Lernvoraussetzungen entsprechend ‒ Interesse, Neugier und Ehrgeiz erzeugt und Mut, Vertrauen und Zuversicht in ihre Zukunft weckt.

Die Berufsfachschule der Günter-Wöhe-Schulen für Wirtschaft Saarbrücken erhält den „Saarländischen Schulpreis für Persönlichkeitsentwicklung und Bildung“ 2022/2023, verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro ‒ gestiftet von der Schirmherrin und Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot.“