(Der Sonderpreis ist verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro, gestiftet von der Arbeitskammer des Saarlandes)
Laudatio der Jury – Melanie Blatter
Leiterin der Abteilung Bildungs- und Wissenschaftspolitik der Arbeitskammer des Saarlandes
„Mitbestimmung ist ein wesentlicher Grundpfeiler einer demokratischen Schulkultur. Doch ist eine konsequente Mitbestimmung in der schulischen wie auch in der gesellschaftlichen Praxis keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen junge Menschen befähigen und ermutigen, sich dafür immer wieder aufs Neue einzusetzen. Daher ist es mir eine große Freude, mit dem Sonderpreis der Arbeitskammer für ‚Demokratie und Schüler*innenmitbestimmung‘ eine Schule auszeichnen zu dürfen, die in diesem Profilbereich aus Sicht der Jury des Saarländischen Schulpreises eine wirklich herausragende Arbeit leistet.
Diese Schule hat sich durch ihre innovative Herangehensweise und einen unermüdlichen Einsatz – gerade auch während der schwierigen Zeit der Pandemie – für die Förderung von Demokratie und Mitbestimmung am Lern- und Lebensort Schule ausgezeichnet. Die Gründung des Schüler*innenparlaments im Schuljahr 2019-2020 stellt hierbei einen Meilenstein dar und hat bereits weitere Schulen im Saarland und darüber hinaus inspiriert. Dieses Parlament hat nicht nur die Zusammenarbeit und Organisation der Schüler*innenvertretung verbessert, sondern auch die Vernetzung und Kommunikation zwischen den Schüler*innen gestärkt.
Mit großem Engagement hat die Schule eine demokratische Kultur aufgebaut, die es allen Schüler*innen ermöglicht, ihre Meinungen, Wünsche und Kritik über den Klassenrat auf dem Weg in das Schüler*innenparlament auf schulweiter Ebene zu äußern. Regelmäßige Teambuilding-Maßnahmen fördern den Zusammenhalt und die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Parlamentarier*innen, die für die erfolgreiche Umsetzung der basisdemokratischen Arbeit unerlässlich sind.
Neben der kontinuierlichen Ermöglichung des Klassenrates und dem Aufbau eines Schüler*innenparlaments sind wir zudem beeindruckt von der Verbindung partizipativer und demokratischer Strukturen und dem Engagement für nachhaltige Entwicklung. Die Gründung der nachhaltigen Schüler*innengenossenschaft "InnoGrün eSG" im Schuljahr 2012-2013 unterstreicht dieses Engagement. Die Genossenschaftsidee und -praxis, die 2016 als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO anerkannt wurde, basieren auf gemeinschaftlicher Zusammenarbeit, demokratischer Entscheidungsfindung und der aktiven Beteiligung aller Mitglieder. Sie bieten somit ein praktisches Modell für die Umsetzung von demokratischen und partizipativen Prinzipien im wirtschaftlichen Bereich, das sich am Gemeinwohl orientiert.
Der Einsatz im Profilbereich „Demokratie und Schüler*innenmitbestimmung“ an dieser Schule ist vorbildlich und verdient unsere Anerkennung. Möge das Engagement weiterhin Früchte tragen und zahlreiche andere Schulen inspirieren, diesen Weg zu beschreiten. Mit Freude darf ich hiermit verkünden:
Das Leibniz-Gymnasium St. Ingbert erhält den "Sonderpreis für Demokratie und Schüler*innenmitbestimmung" des Saarländischen Schulpreises 2022/2023. Verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro ‒ gestiftet von der Arbeitskammer des Saarlandes.“